Warenhauskonzern: Galeria schließt 16 seiner 92 Warenhäuser
EILMELDUNG
Warenhauskonzern: Galeria schließt 16 seiner 92 Warenhäuser

Wieder standen sich zwei Bahnen gegenüber Mitarbeiter wird zum „lebenden Stab“

Wieder standen sich zwei Bahnen gegenüber · Rheinbahn stoppt nach Pannenserie Signalanlage im Hauptstraßenzug

 NGZ-Leser Azem Murati hielt den Momentder Begegnung gestern fest.

NGZ-Leser Azem Murati hielt den Momentder Begegnung gestern fest.

Foto: NGZ

Rheinbahn stoppt nach Pannenserie Signalanlage im Hauptstraßenzug

Neuss (schum) Azem Murati reagierte schnell: Der NGZ-Leser griff zur Digitalkamera und lichtete die Szene ab, die gestern Vormittag die Gemüter in der Innenstadt berührte. Auf dem Büchel standen sich zwei Straßenbahnen im einspurigen Bereich gegenüber, beinahe Nase an Nase. "Das sah lustig aus", fand Murati. Eine Situation, die es nicht zum ersten Mal gibt, seit der Hauptstraßenzug nach dem Umbau wieder eröffnet worden ist. "Großer Mist", schimpfte Georg Th. Schumacher, Leiter der Unternehmenskommunikation der Rheinbahn. "Das ist heute der krönende Höhepunkt."

Schumacher bestätigte, dass es in den vergangenen vier Wochen "mehrere Dutzend Störfälle" gegeben habe. "Die Signalanlage funktioniert einfach nicht richtig." Wieder einmal musste eine Bahn den Rückwärtsgang einlegen, den es so eigentlich nicht gibt. "Es ist eine Notfahr-Vorrichtung, die zum Rangieren aktiviert werden kann, damit eine Straßenbahn auch rückwärts fahren kann", erklärte Schumacher. Aber auch an den Gleisen musste dabei Hand angelegt werden, damit bei dieser unplanmäßigen Rückwärtsfahrt alles gut geht. Für den Eigentümer der Gleisanlage, die Stadtwerke Neuss, eine unangenehme Situation. "Der Signalbetrieb befindet sich noch im Probebetrieb", sagte Stadtwerke-Sprecherin Alexandra Bramsiepe. "Sie ist noch nicht von uns abgenommen worden und wir sind noch nicht die Eigentümerin." Das Unternehmen Contec GmbH sei dabei, das Problem zu beheben.

Ihr steht von Seiten der Rheinbahn eine Schadenersatzforderung ins Haus. Denn sie hat gestern prompt reagiert und mittags die Signalanlage abgeschaltet. So lange, bis sie einwandfrei funktioniert. "Die Situation ist einfach nicht mehr tragbar", so Schumacher. Jetzt wird im einspurigen Bereich nach dem Prinzip "lebender Stab" vorgegangen. Wie früher, als Züge beim Rangieren auf einer Spur zunächst einen Holzstab aus einem an einem Mast befestigten Korb nehmen mussten und dann erst in diesen Bereich einfahren durften. Seit gestern fährt ein Rheinbahn-Mitarbeiter als "lebender Stab" auf den rund 400 Metern zwischen Rathaus und Casserole mit. Schumacher: "Keine Bahn darf ohne ihn in den einspurigen Bereich hineinfahren." Nach kurzer Fahrt angekommen, steigt der Mitarbeiter aus und in die entgegenkommende Bahn wieder ein.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort