„Wir wollen unsere Sehnsucht teilen“ Das Besondere im Alltäglichen

„Wir wollen unsere Sehnsucht teilen“ · In der Alten Post zeigt die Künstlerin Elisabeth Mühlen Arbeiten aus den vergangenen zehn Jahren.

 Keine Welle kräuselt die Wasseroberfläche; ein Stillleben inmitten von Industrie: Elisabeth Mühlens Bild vom „Westhafen“ (von 2004) unterscheidet sich gänzlich von dem, was man gemeinhin mit dem Gebiet verbindet.

Keine Welle kräuselt die Wasseroberfläche; ein Stillleben inmitten von Industrie: Elisabeth Mühlens Bild vom „Westhafen“ (von 2004) unterscheidet sich gänzlich von dem, was man gemeinhin mit dem Gebiet verbindet.

Foto: Katalog

Neuss "...ein Bild vom Haus kann ein Haus sein - ist ein Labyrinth - ein Rest, eine Ruine - mit der Weite der Landschaft - etwas, was als Erlebnis zurück liegt ... oder im Moment akut ist - in einem Fluss von Bilderketten - Tiefenlot ohne Boden, in das Versinken hinein bewohnbar". Was Elisabeth Mühlen in den Dingen sieht, die ihr im Alltag begegnen, muss nicht das sein, was der Betrachter dann in ihren Bildern findet. So hat die Malerin und Bildhauerin zwar ein Zitat von Else Lasker-Schüler über ihre jüngste Ausstellung in der Alten Post gestellt, aber um das Verb gekürzt: "Wir wollen unsere Sehnsucht teilen" hatte die Lyrikerin einst gedichtet, aber Mühlen verzichtet auf das Wörtchen "teilen", weil für sie vor dem "teilen" das "mitteilen" steht. Also möge erst mal jeder seine eigene Sehnsucht finden und kundtun, bevor er sie überhaupt mit einem anderen Menschen teilen kann.

 Bei der Siegessäule in Berlin hat Elisabeth Mühlen vor allem die „Else“ gesehen.

Bei der Siegessäule in Berlin hat Elisabeth Mühlen vor allem die „Else“ gesehen.

Foto: Katalog

Angebote dafür macht die Künstlerin allerdings reichlich. Über 40 Arbeiten aus den vergangenen Jahren zehn Jahren sind in der Alten Post ausgestellt, allesamt werden sie zum ersten Mal öffentlich gezeigt. Nicht chronologisch oder thematisch geordnet, sondern von der Künstlerin selbst nach den Räumen konzipiert.

Info Neustraße 28, bis 26. Juni, Katalog 15 Euro (mit Unterstützung des Fördervereins Alte Post) , geöffnet Mo. bis Fr. 16 bis 19 Uhr, Sa. 15 bis 18 Uhr, So. 12 bis 18 Uhr

Mehr lesen Sie auf der Seite C 3 der NGZ vom 26. Mai

(NGZ)
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