Neuss Gutachten: Keine weiteren Busse

Neuss · Das Gutachten zum Schulbusverkehr liegt vor. Danach gibt es Zeiten, in denen Busse zu voll sind. Weitere Wagen sollen nicht eingesetzt werden. Denn laut SWN handelt es sich um ein Verteilungs- statt um ein Kapazitätsproblem.

 Kurz nach Schulschluss, wie in der Nähe des Schulzentrums an der Weberstraße, drängen zum Teil hunderte Schüler in die Busse der SWN. Die Busse wenige Minuten später oder auch die E-Busse sind dagegen laut Gutachten oft deutlich leerer.

Kurz nach Schulschluss, wie in der Nähe des Schulzentrums an der Weberstraße, drängen zum Teil hunderte Schüler in die Busse der SWN. Die Busse wenige Minuten später oder auch die E-Busse sind dagegen laut Gutachten oft deutlich leerer.

Foto: Woitsch�tzke, Andreas

Für Uwe Koppelmann, Betriebsleiter Nahverkehr der Stadtwerke Neuss (SWN), geht es jetzt darum, aus den roten Feldern gelbe zu machen. "Grün ist unrealistisch", sagt Koppelmann. In dem Gutachten zum Schulbusverkehr, das die Planungsgesellschaft Verkehr Köln für die SWN von Mai bis Juli durchgeführt hat, sind die Busfahrten rot unterlegt, in denen mehr als 101 Fahrgäste mit einem Bus unterwegs sind. "Das ist schon sehr eng", sagt Koppelmann. Laut dem vorläufigen Ergebnis des Gutachtens, das nach massiver Kritik wegen voller Busse von Eltern und Schülern in Auftrag gegeben wurde, trifft das auf sechs Prozent der untersuchten Fahrten zu. Gezählt wurde an schulnahen Haltestellen zu den Stoßzeiten (zwischen sieben und acht Uhr sowie zwischen 13 und 17 Uhr). In 2,3 Prozent der Fahrten sind die Busse sogar fast bis zur zulässigen Maximalzahl (150 Personen) besetzt.

Insgesamt wurde an zwölf Haltestellen gezählt, wie viele Fahrgäste bei Ankunft und Abfahrt im Bus waren. So sind etwa die fünf Fahrten am Morgen zwischen 7.35 und 7.45 Uhr zum Schulzentrum Weberstraße alle im roten Bereich. Koppelmann betont, dass es sich von der Strecke nur um "maximal drei bis vier Haltestellen" handele, in denen die Schulbusse so voll sind, dass "man auch mal einen Schulranzen ins Kreuz bekommen kann".

Allerdings sind laut Gutachten die Busse direkt vor und nach den kritischen Zeiten oft deutlich leerer, besonders die E-Busse. "Wir haben also ein Verteilungs- und kein Kapazitätsproblem", sagt Koppelmann. Die E-Busse würden zu wenig genutzt. Diese "Ergänzungsbusse" sind nicht auf dem Linienplan verzeichnet, da sich der E-Wagen-Plan gerade zu Schuljahresbeginn immer wieder ändere. Allerdings überlegt die SWN nun, die E-Buspläne doch auszuhängen, sobald sich die Fahrgastzahlen eingependelt haben. Bislang sind die E-Plänen nur im Internet abrufbar. Ein Punkt, den Elternvertreter auch bemängelt hatten. "Mein Sohn ist statt in den überfüllten Bus 841 dann auch mal in den E-Bus gestiegen und war da praktisch allein drin", sagt Stadtelternratsvorsitzender Hermann Loosen. Ein Hinweis, den die SWN bestätigen können. Daher ziehen sie die Lehre, die Kommunikation verbessern zu wollen, eben durch mögliche Aushänge, eine aktualisierte Homepage und einer engeren Zusammenarbeit mit den Schulen.

"Wichtig ist für uns auch, dass wir künftig die Schülerströme besser einschätzen können", sagt Koppelmann. Daher sei man im Gespräch mit dem Schulverwaltungsamt, um Daten zu bekommen, welcher Schüler von wo zu welcher Schule muss. Ein Gespräch von SWN und dem Amt steht in den kommenden zwei Wochen an. Elternvertreter Loosen ist mit diesem vorläufigen Ergebnis zufrieden. "Das ist mehr, als ich erwartet hatte", sagte er.

(NGZ)
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