Möbelhaus-Neubau im Hammfeld Grüne fordern: Krieger soll Sconto-Pläne aufgeben

Neuss · Fraktion will Stillstand im Hammfeld verhindern und verlangt auch eine verbindliche Erklärung von „Zweirad Stadler“.

 Roland Kehl: Fläche an die Stadt zurückgeben

Roland Kehl: Fläche an die Stadt zurückgeben

Foto: Berns, Lothar (lber)

Die Entscheidung des Möbelhausinvestors Kurt Krieger, alle Pläne für ein neues Höffner-Möbelhaus in Düsseldorf-Rath zunächst zurückzustellen, nährt bei den Neusser Grünen offenbar die Hoffnung, dass Krieger auch seine Pläne im Hammfeld nicht mehr verfolgt. „Wenn Herr Krieger die Fläche für den geplanten Sconto-Markt weitere Jahre brach liegen lassen will, kann er besser seine Pläne aufgeben und die Fläche zurückgeben“, erklärt Roland Kehl, als wirtschaftspolitischer Sprecher.

Die Grünen waren immer ein Gegner von großflächigen Einzelhandelsfirmen im Hammfeld und hatten sich mit der Zustimmung für den Sconto-Möbeldiscounter lange schwer getan. Letztlich stimmten sie nur zu, weil vom Erlös aus dem Verkauf der Fläche der Haushaltsausgleich abhing – und im Gegenzug dafür eine Mehrheit des Rates für den fahrradfreundlichen Umbau der Kanalstraße stimmte. Angesichts der neuesten Entwicklungen im Hause Krieger greifen sie das Thema nun wieder auf und verbinden es geschickt mit der Debatte um eine Erweiterung des Gewerbegebietes Derikum. Die Stadt habe offenbart, dass mindestens 100 Hektar Gewerbefläche fehlen, heißt es in einer Mitteilung des Fraktionsvorsitzenden Michael Klinkicht. Statt das Hammfeld dafür zu nutzen, seien die Flächen dort für weiteren Einzelhandel, so wörtlich, „geopfert“ worden.  Und nun wolle die Stadt weitere Äcker auf der Morgensternsheide und in Derikum in Gewerbeflächen umwandeln.

Die Grünen fordern ferner, dass sich auch die Firma Stadler erklären soll, ob sie ihre Fahrradmanufaktur in Neuss bauen will oder nicht.  „Es ist ein Unding, dass Gelände dort vier Jahre nicht zu entwickeln“, sagt die Stadtverordnete Ingeborg Arndt.

„Es geht nicht an, dass die Spielchen von Krieger die Entwicklung eines ganzen Gewerbegebietes auf die lange Bank schieben. Das sollte die Stadt nicht zulassen“, so Arndt und Kehl in ihrer Stellungnahme.

Krieger hatte sich vertraglich zusichern lassen, dass er mit dem Bau des Sconto spätestens 2022 beginnen muss. „Wir zumindest sind baurechtlich zügig vorangekommen. Krieger kann jederzeit in die Umsetzung gehen“, erklärte Bürgermeister Reiner Breuer. Dass der Investor in Düsseldorf neue Ziele verfolgt, finde er eher positiv. Das minimiere die Konkurrenzsituation mit Neuss.

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