Rhein-Kreis Neuss Exporte bringen 255 500 Euro pro Mitarbeiter im Rhein-Kreis

Rhein-Kreis Neuss · Der Außenhandel war für die Unternehmen im Rhein-Kreis Neuss im vergangenen Jahr wichtiger Umsatzbringer. Die Exportquote im Rhein-Kreis lag 2014 bei 55,1 Prozent. Im Vergleich dazu lag der Anteil des Auslandsumsatzes bundesweit bei 46,3 Prozent. In NRW wurden sogar nur 43,1 Prozent der Umsätze im Ausland verdient. Das geht aus dem Außenhandelsbarometer hervor, den die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein nun vorgelegt hat. In diesem jährlich erscheinenden Stimmungsbericht fasst die IHK die Entwicklung und Zielrichtung der Auslandsaktivitäten der Unternehmen zusammen und gibt Hinweise, wo sich welche Chancen bieten.

Wie viel Geld im Rhein-Kreis durch den Export verdient wird im regionalen Vergleich, macht eine andere Zahl deutlich: die Exportkraft. Dabei handelt es sich um den Exportumsatz je Beschäftigten. Und der lag im Rhein-Kreis im Jahr 2014 bei 255 500 Euro je Mitarbeiter. Im Kammerbezirk sind es nur etwa 195 600 Euro. Die Exportkraft lag zwar im Jahr 2013 im Rhein-Kreis sogar noch höher. nämlich bei 263 600 Euro pro Beschäftigten, allerdings enthielt dieses überdurchschnittliche Jahr auch einen "Einmaleffekt aus dem Ernährungsgewerbe", wie es bei der IHK heißt.

Geopolitische Unsicherheiten wie die Russland-Ukraine-Krise, wirtschaftlich schwierige Situationen in Frankreich und Italien, aber auch ein schwächeres Wachstum in China haben die Außenhandelsaktivitäten der niederrheinischen Unternehmen leicht gebremst. Für den Jahresbeginn 2015 erwarten die Unternehmen eine deutliche Verschlechterung des Auslandsabsatzes. Der Erwartungssaldo, der dies abbildet, ist innerhalb eines Jahres von 22,0 auf dann 8,7 abgestürzt.

Die Daten zeigen auch, dass 2014 zum ersten Mal seit der Wirtschaftskrise im Jahr 2009 die Zahl der Unternehmen, die ihre Auslandsaktivitäten verringern wollen, größer ist als die Zahl der Unternehmen, die ihr Engagement im Ausland intensivieren wollen. "Falls die Unternehmen im Ausland investieren, tun sie dies vor allem in den Aufbau von Vertriebseinheiten", sagt IHK-Außenwirtschaftsexperte Stefan Enders. "Dagegen sind die Betriebe derzeit nicht bereit, in den Aufbau von Produktion im Ausland zu investieren."

(angr)
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