Neuss Ausgehen in der Nordstadt

Neuss · Von bodenständiger Gastronomie über Spezialitätenrestaurants bis zu Live-Musik und Kabarett bietet die Nordstadt-Szene für jeden etwas. Dabei hat Gastlichkeit auf der Furth eine lange Tradition.

 Ihre Kuchen sind schon legendär – nicht nur auf der Furth: Inge Tillmanns von Hanni´s 60er Jahre Café an der Further Straße bietet auch eine ganz besondere Umgebung.

Ihre Kuchen sind schon legendär – nicht nur auf der Furth: Inge Tillmanns von Hanni´s 60er Jahre Café an der Further Straße bietet auch eine ganz besondere Umgebung.

Foto: A. Woitschützke

Mitte des vergangenen Jahrhunderts — das war, wie Nordstadt-Kenner Franz-Michael Rennefeld erinnert, noch die Zeit der Gaststätten "Zum Schwanen", "Streitberg" mit dem Kaisersaal, "Zum Kakadu" ebenfalls mit Tanzsaal, "Haus Schmalbach", "Haus Weißenberg", "Zur Lauvenburg" und " Haus Hellendahl".

Die Familie ging sonntags ins "Café Waldesruh", wo in den Sälen und im großen Biergarten auch unter freiem Himmel gefeiert wurde. Oder Vater ins "Atlantik", wo regelmäßig Boxer in den Ring stiegen. Und Sohnemann stellte die Kegel auf.

Das alles ist heute längst Geschichte, an die beispielsweise nur noch Namen wie der der Gaststätte "Zu den sieben Quellen" erinnert. Kein Bach entspringt dort mehr an der Kaarster Stadtgrenze, doch Stammgäste reden gern über die alte Zeit.

Die eher lebendig wird in "Hannis 60er-Jahre-Café" — längst kein Geheimtipp mehr. Dort bietet sich in jeglicher Hinsicht Außergewöhnliches: neben einem opulenten Frühstück selbst gebackene Leckereien wie "Feuerwehr-Kuchen", "Sägespäne-Torte", eine "Malheur-Torte" oder gar eine Pizza-Suppe. Das Besondere: Das Ganze wird in einer Umgebung angeboten, die im Stil der 50er- und 60er-Jahre eingerichtet ist: mit Cocktailsesseln und Nierentischchen.

Ähnlich geht es auch in "Hensen´s Klatschcafé" zu, der Name ist Programm — genießen und tratschen. Die Schützen der Nordstadt fühlen sich heute in ihren Traditionsgaststätten wie Lützenrath und Lebioda wohl; dort können sie auch noch ihrem Schießsport frönen und sich zu Versammlungen und Feiern treffen.

Zahlreiche Gaststätten wie "bei Moni", "Zur Erholung", "Adler-Restaurant", "Drei Glocken" bieten gepflegte Gastlichkeit, zu der meist auch Räume für Familien- und Vereinsfeiern gehören. Größere Personenzahlen sind im Thomas-Morus-Haus und in Gemeindesälen der Further Kirchen gut aufgehoben. Gefeiert wird auch gern in den Vereinsheimen der Kleingärtner. Wie zum Beispiel in "Deutsche Scholle".

Neben Standard-Gerichten bieten vor allem Restaurants wie "La Bruscetta" und "La Pergola" mit italienischen Spezialitäten ausgefallene Küchen an. Das große China Restaurant "Neu Shanghai" oder das "Solevino" sind weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt.

Vergessen werden dürfen bei einem Ausflug in die Nordstadt-Gastronomie nicht Lokalitäten wie der Further Hof mit seinem breit gefächerten kulturellem Angebot. Mit der achten Folge der "Literatur vor Ort" hatte Hans Dieter Schnitzler vom Initiativkreis Nordstadt zudem kürzlich den Ruf des "Anno 77" als Kultur-Bar in Erinnerung gerufen.

(NGZ)
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