Moers Frankreich als Vorbild für Feier

Moers · Die Neukirchener Hochstraße verwandelte sich zur Frühstückstafel, an der beim zweiten Nachbarschaftstag mehr als 200 Menschen Platz nahmen. Man traf sich, um in gemütlicher Runde Kaffee zu trinken und zu erzählen. Beispielsweise über die Familie, örtliche Politik und den Leerstand im Dorf Neukirchen. "Die Nachbarschaft im Quartier lebt. Für uns ist der Zusammenhalt wichtig", stellte Thomas Stralka, Sprecher vom Arbeitskreis Dorf Neukirchen fest.

 Nicht nur gemeinsam gegessen, auch gesungen wurde beim Nachbarschaftstag in Neukirchen.

Nicht nur gemeinsam gegessen, auch gesungen wurde beim Nachbarschaftstag in Neukirchen.

Foto: Klaus Dieker

Jede Menge Leckereien hatten die Gäste mitgebracht. "Wir leben, was wir darstellen", meinte Projektkoordinatorin Marion May-Hacker von Neukirchener Nachbarschaftsnetz, das als bürgerschaftliche, generationenübergreifende Initiative bei der Stadt Neukirchen-Vluyn angesiedelt ist.

Nach der gelungenen Premiere im vergangenen Jahr hatte die zweite Ausgabe rund um Neukirchen zehn Stationen zu bieten hatte. Der Seniorensitz Carpe Diem machte mit, ebenso die Awo-Begegnungsstätte. An der Friedenskirche lud man unter dem Motto "In Gemeinschaft Essen genießen" ein. Das Willy-Köhnen-Haus und der Türkisch-Islamische Kulturverein an der Holtmannstraße beteiligten sich. Nachbarschaftliches Grillen bot die Mehrgenerationensiedlung am Neukirchener Ring mit knapp 100 Haushalten am Abend. Nachbarschaft funktioniert rund um die Uhr in Neukirchen, so die Botschaft der Organisatoren.

Die Idee, einen Nachbarschaftstag zu feiern, stammt aus Paris, um den Zusammenhalt untereinander zu stärken. "Wir feiern seit 1999 dieses Fest", sagt die gebürtige Französin Marie-Christine Schwitzgöbel. Das Frühstücken unter freiem Himmel sei "einfach toll und unkompliziert wie in Frankreich. Man bringt etwas mit und teilt es mit den anderen", schwärmt Marie-Christine, die mit Lob nicht geizt. Zwar gibt es mittlerweile in einigen deutschen Städten zum Nachbarschaftstag auch lange Frühstückstafeln, "aber keine ist so schön wie die in Neukirchen." Noch mehr Flair wurde spürbar, als französische Musik erklang.

Die Stimmung war überall gut. Mittendrin das amtierende Nachbarschaftspumpen-Königspaar Karl Heinz und Dagmar Baus. Das Paar hatte hatte zusammen mit dem Neukirchener Heimat- und Verkehrsverein (HVV) eingeladen.

Elsa Bertz war am Wochenende das erste Mal dabei. "Super", resümierte sie. Jürgen Cremmer: "Total klasse. Dafür muss man sich einfach die Zeit nehmen. Nur so wächst Nachbarschaft zusammen." Für den HVV-Vorsitzenden Peter Burs war alles stimmig. "Unsere Arbeit im Dorf hat sich gelohnt."

(sabi)
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