Moers Musik mit Dudelsack und Drehleiter bei der Bordunale

Moers · SCHAEPHUYSEN (sabi) Der St.-Michael-Turm in Schaephuysen erwies sich zum wiederholten Male bei den Tänzern und Musikern als idealer Treffpunkt für die Sommerbordunale. "Wir haben es mit einem begnadeten Ort zu tun", schwärmt Walter Simons vom Verein Bordun. Mittlerweile zum 13. Mal fand die Veranstaltung statt, die europäische Dudelsack- und Drehleiermusik und weitere Instrumente ins Zentrum stellt. Ihr musikalisches Kennzeichen: langgezogene Haltetöne.

 Tom Kanmacher nutzte das schöne Wetter, um im Freien auf seinem Instrument, einer "Irish Uilleann", zu spielen.

Tom Kanmacher nutzte das schöne Wetter, um im Freien auf seinem Instrument, einer "Irish Uilleann", zu spielen.

Foto: siwe

In kleinen Gruppen arbeiteten die Teilnehmer entweder draußen oder in den Seminarräumen. "Wir bieten das gemeinsame Musizieren und Musikseminare. Dazu machen wir Schnupperangebote, um die Instrumente kennenzulernen", erklärte Simons.

Knut Seckel bot sephardische Musik, die aus dem Mittelalter stammt. Alexander Noß musizierte als Workshopleiter mit Dudelsack für Anfänger und "leicht Fortgeschrittene." Dort, wo Musik gespielt wird, gehört der Tanz dazu, wie im großen Zelt zu erleben war.

Von "Tanzmusik mit klarem Sinn", sprach Christa Fischer aus Haltern. In Italien lernte sie diese Musik kennen, "die in Deutschland noch eher unbekannt ist", meint sie. Von einer international wachsenden Szene der Volkstanzmusik berichtet Organisator Walter Simons. "Die verschiedenen Mittelalterfeste, die aktuell überall stattfinden, könnten dafür der Grund sein." Markus Geiger ist seit mittlerweile 20 Jahren dabei.

"Belgien und die Niederlande haben eine aktive Szene", berichtete er. Die Schrittfolgen beim Tanz seien überall bekannt, man brauche keinen Tanzpartner und komme ohne strenges Regelwerk wie beim Standardtanz aus. Wird in der Bretagne ein Fest gefeiert ,,könnte ich sofort mittanzen", erklärt der Experte.

Die Begeisterung für den Tanz nur auf die Freude an der Bewegung zu reduzieren, will er nicht gelten lassen. Ebenso wenig die Eingruppierung in die mittelalterliche Welt. "Bordun ist alles. Traditionell, Folk und Volksmusik-Pflege. Die Musik wird auch mit elektronischen Verstärkern gespielt", argumentiert Simons.

Vielleicht macht es die Summe aller Faktoren. Der Besucherkreis der Sommerbordunale jedenfalls war international, wie die Autokennzeichen verrieten. Pro Tag nahmen an den verschiedenen Veranstaltungen in Schaephuysen rund 200 Gäste teil.

(sabi)
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