Kommentar Nie wirklich warm geworden

Wirklich angekommen in Neukirchen-Vluyn ist Ekkehard Deußen nie. Über seine Jahre in Meerbusch sprach er voller Wärme. Die hat er am neuen Arbeitsort wohl nicht im gleichen Maße gespürt. Das fing schon mit seiner Wahl an, für die es zwei Abstimmungen brauchte. Die Tatsache, dass der halbe Rat ihn (anfangs) nicht haben wollte, mag nachgewirkt haben. In Meerbusch dagegen hatte man seinen Weggang bedauert.

Als Deußen das Amt übernahm, befand sich das technische Dezernat in einem schlechten Zustand. Ämter waren schon lange ohne Leitung, das Vertrauen der Politik und der Bürger war durch die Pannen beim Brandschutz und bei der Schadstoffsanierung angekratzt. Die Erwartungen an den Neuen waren groß, die Zeit zum Einarbeiten gering. Die Sozialdemokraten murrten vernehmlich über die Wahl des CDU-Mannes. Deußen muss sich oft gefühlt haben, als sitze er dauernd auf der Anklagebank. Das mag zu der "Gesamtschau" seiner Gründe beitragen haben.

Bürgermeister Lenßen wird also den Kombibau und die sanierte Kulturhalle nun alleine einweihen. Die Leitung des verwaisten Dezernates wird er gemeinsam mit dem allgemeinen Beigeordneten Jörg Geulmann kommissarisch übernehmen. Und die Bürger werden sich fragen, warum es im Rathaus im Moment einfach nicht möglich ist, personelle Kontinuität herzustellen.

Stefan Gilsbach

(RP)
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