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Nettetal Zwölf Verletzte bei Glätteunfällen

Nettetal · Auf schneeglatten Straßen kam es bis gestern im Kreis Viersen zu 52 Unfällen mit drei Schwerverletzten.

 Autofahrer hatten gestern mit dem Schnee zu kämpfen. Wie in Amern war vielerorts die Fahrbahn nahezu komplett weiß.

Autofahrer hatten gestern mit dem Schnee zu kämpfen. Wie in Amern war vielerorts die Fahrbahn nahezu komplett weiß.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Der Schneefall hat im Kreis Viersen für zahlreiche Unfälle gesorgt. Zwischen Montagabend und gestern Abend zählte die Polizei kreisweit 52 witterungsbedingte Unfälle. Dabei wurden zwölf Menschen verletzt, drei von ihnen schwer. Der geschätzte Schaden lag bei 182 000 Euro. Die Zahlen sind höher als bei den vergangenen Schneefällen im Januar und Februar, so die Polizei.

 Wahrscheinlich wegen überhöhter Geschwindigkeit und Sommerreifen kam dieser Wagen von der Rheindahlener Straße ab.

Wahrscheinlich wegen überhöhter Geschwindigkeit und Sommerreifen kam dieser Wagen von der Rheindahlener Straße ab.

Foto: Jungmann

Wie Arndt Venten, Pressesprecher der Stadt Nettetal, mitteilte, waren die Mitarbeiter des Städtischen Bauhofes seit Montagabend nahezu pausenlos im Einsatz, um Straßen und Wege von Schnee und Eis zu befreien. Am Dienstagmorgen trat die komplette Bereitschaftsmannschaft — 16 Mitarbeiter — um 4 Uhr erneut an. Insgesamt war man mit drei Großfahrzeugen unterwegs. Um 7 Uhr wurde das Personal noch einmal aufgestockt. Die sogenannten Handtruppen waren mit Kleinschleppern und Besen dauerhaft im Einsatz, um schwer zugängliche Ecken wie Radwege vom Schnee zu befreien. Bis gestern Mittag hatten sie 30 Tonnen Salz ausgebracht. Einige schwere Unfälle konnte das dennoch nicht verhindern. Denn manche Autofahrer, die in Unfälle verwickelt waren, waren mit Sommerreifen unterwegs.

 Der einsame "Wenkbüll" bekam in Lobberich kalte Füße.

Der einsame "Wenkbüll" bekam in Lobberich kalte Füße.

Foto: Busch

So auch eine 56-jährige Nettetalerin, die gestern nach Angaben der Polizei vermutlich einen Unfall auf der Boisheimer Straße verursachte. Sie hatte vergeblich versucht, ihr Auto abzubremsen, um den Gegenverkehr passieren zu lassen. Dabei kam es zu einer leichten Kollision. Der Schaden liegt bei 1000 Euro.

Richard Tendyck, Obermeister der Innung des Kfz-Gewerbes Kreis Viersen, warnte gestern davor, zu früh auf Sommerreifen umzusteigen. "Generell gilt: Wer die Winterreifen von Oktober bis Ostern aufgezogen lässt, ist auf der sicheren Seite." Vor der 13. Kalenderwoche sollte man nur auf Sommerreifen wechseln, wenn das Wetter die beiden Wochen vorher gut war. "Ich hatte zwar auch schon Anfragen von Autofahrern, die auf Sommerreifen wechseln wollten, doch die haben das jetzt storniert", sagt Tendyck.

Die meisten schweren Unfälle ereigneten sich in Viersen. Vermutlich wegen unangepasster Geschwindigkeit in Verbindung mit Sommerreifen kam ein 36-Jähriger am Montagabend um 21.30 Uhr auf der Rheindahlener Straße mit seinem Auto in einer Linkskurve von der Fahrbahn ab. Der Wagen rutschte mehrere Meter über die Leitplanke und überschlug sich. Unmittelbar an einer Hauswand landete der Wagen auf dem Dach. Der 36-Jährige musste zur stationären Behandlung ins Krankenhaus eingeliefert werden. Der Audi soll gerade erst auf seinen Namen zugelassen worden sein. Schwer verletzt wurde eine 24-Jährige, die in Süchteln mit ihrem Wagen nach einem Ausweichmanöver gegen einen Baum prallte. Gestern Morgen wurde eine 19-jährige Schülerin auf der Gladbacher Straße von einem Auto erfasst und schwer verletzt.

Angesichts des Schneefalls wechselte die Straßenmeisterei mit Sitz in Breyell am Montag in den 24-Stunden-Dienst. Mit vier Fahrzeugen sind die Mitarbeiter seitdem auf den Bundes- und Landsstraßen unterwegs. Dabei sorgten gestern vor allem Schneeverwehungen für viel Arbeit, sagte Sven Bock, Betriebsdienstleiter der Straßenmeisterei in Nettetal. Wegen seiner pulverähnliche Konsistenz wurde der Schnee immer wieder von den Feldern auf die Straßen geweht. Noch vor ein paar Tagen sei Bock davon ausgegangen, dass der Frühling den Winter für dieses Jahr verdrängt habe. Wie im vergangenen Jahr, als die Straßenmeisterei ihren letzten Einsatz am 22. Februar fuhr. Mit einem Salzvorrat von 400 Tonnen sei der Betrieb auch für weitere winterliche Tage gut gerüstet.

Das Winterwetter hatte auch Auswirkungen auf den Verkehr auf der A61. Autofahrer waren langsamer als üblich unterwegs. Nach Auskunft der zuständigen Pressestelle der Polizei Düsseldorf blieb der Autobahnbereich gestern Vormittag von größeren Unfällen verschont. Im Krankenhaus Nettetal hielten sich die wetterbedingten Aufnahmen in Grenzen. Die Ärzte hatten mit Patienten zu tun, die gestürzt waren. Prellungen, Verstauchungen und eine Sprunggelenksfraktur wurden bis zum Mittag behandelt. Frage des Tages

(RP)
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