Nettetal Seit 50 Jahren für die Menschen da

Nettetal · Christliche Nächstenliebe steht an erster Stelle des SKM Nettetal. Am Sonntag feiert er sein 50-jähriges Bestehen.

 Nettetals SKM-Vorsitzender Herbert Föhles (links) mit Heinz Schmitz bei der Vorbereitung des 50. Vereinsjubiläums.

Nettetals SKM-Vorsitzender Herbert Föhles (links) mit Heinz Schmitz bei der Vorbereitung des 50. Vereinsjubiläums.

Foto: Inge von den Bruck

"Soziale Not erkennen und sich ihr zuwenden", das hat der "SKM Katholischer Verein für soziale Dienste in Nettetal" schon vor 50 Jahren auf die Fahnen geschrieben. Soziale oder wirtschaftliche Not, Mietschulden oder Zwangsräumung, Arbeitslosigkeit oder Sucht, Menschen mit psychischen Erkrankungen oder Demenz: Der SKM Nettetal widmet sich seit 50 Jahren den Menschen, die ins Abseits geraten sind.

"Menschen, die ihren Alltag nicht mehr selbst bewältigen können, benötigen Hilfe", fasst Herbert Föhles zusammen. Er kümmert sich mit seinem Team um Jugendliche, Frauen und Männer und steht dem Verein seit fünf Jahren als Vorsitzender vor.

Die Geschichte des SKM Nettetal begann 1962, als sich Männer zusammenfanden, um einen sozialen Verein ins Leben zu rufen. Ihre Heimat wurde der katholische Männer Fürsorgeverein (KMFV), der sich bereits seit 1912 mit den sozialen Problemen in der Gesellschaft auseinander setzte. An dem Aufbau des SKM in der damaligen Region Kempen-Krefeld arbeiteten die umsichtigen Lobbericher tatkräftig mit. Für die Ortsgruppe Lobberich waren die Übernahme von Vormundschaften und die Hilfe in "besonderen" Fällen die ersten Arbeitsschwerpunkte. "Hilfe in Möbel- und Kleiderhilfe, aber auch die Bereitstellung von Übergangsgeld waren die ersten Tätigkeitsfelder", sagt Föhles.

1963 gab sich der Bundesverband einen neuen Namen: Sozialdienst katholischer Männer (SKM). Die Lobbericher übernahmen diesen mit dem Zusatz "Ortsgruppe Lobberich". Die erste Geschäftsstelle wurde im November 1972 auf der Wevelinghoverstraße eröffnet. "Seit diesem Zeitpunkt bietet der Verein regelmäßige Sprechstunden an", bilanziert Herbert Föhles.

Zunehmend engagierten sich Frauen im Verein, dessen Arbeitsschwerpunkte in der folgenden Zeit laufend auf die Anforderungen der Gesellschaft angepasst wurden. Bis ins Jahr 2001 existierte eine Möbelhilfe, zuerst in der katholischen Grundschule Lobberich, später in der ehemaligen Comeniusschule auf dem Sassenfelder Kirchweg. Noch heute treffen sich Frauen und Männer zur ständigen Begegnung, zum Gespräch, anfangs in der Selbsthilfegruppe "Der Weg", die später als "Gesprächskreis für Menschen mit psychischen Problemen" weiter existierte. Heute ist aus dem Gesprächskreis das "Freizeit- und Begegnungscafe" entstanden, das regelmäßig in die Dörkesstuben einlädt.

Seit einem Jahr hat der Verein ein neues Zuhause an St. Sebastian, wo er sich ein Büro mit der Pfarrcaritas teilt. Freiwillige Mitglieder des SKM halten hier regelmäßige Beratungen für Hilfe suchende Menschen ab, die sich in einer akuten Notsituation befinden. Kann man den Menschen dort nicht weiterhelfen, werden sie an andere Institutionen weitervermittelt. Ratsuchende werden unabhängig von ihrer religiösen, kulturellen und nationalen Zugehörigkeit unterstützt.

Das zweite Aufgabengebiet liegt in den Betreuungen von Menschen nach dem Betreuungsgesetz, die aufgrund einer Krankheit, einer Behinderung oder ihres Alters ihren Alltag ganz oder teilweise nicht mehr selbstständig regeln können. Von den acht Mitgliedern besitzen vier eine Zulassung, um Menschen nach dem Betreuungsgesetz zu betreuen. "Es ist sehr schwer, für diese Aufgaben ehrenamtliche Mitglieder zu finden", sagt Föhles.

Im Jubliläumsjahr ist Ursula Jansen, eine der ersten Frauen im SKM Nettetal, als Schriftführerin tätig. Am Sonntag begeht der SKM Nettetal sein Jubiläum mit einem Wortgottesdienst in der Krankenhauskapelle, anschließend findet eine kleine Feier im Pfarrzentrum "Die Brücke" statt.

(ivb)
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