Nettetal Musik und Spiele bis nach Mitternacht
Nettetal · Die Jugendveranstaltung "soccer@midnight" zeigt keine Ermüdungserscheinungen – im Gegenteil: Diesmal verzeichneten die Jugendzentren und Streetwork einen Besucherrekord in der Lobbericher Sporthalle.
Die Jugendveranstaltung "soccer@midnight" zeigt keine Ermüdungserscheinungen — im Gegenteil: Diesmal verzeichneten die Jugendzentren und Streetwork einen Besucherrekord in der Lobbericher Sporthalle.
Es ist bereits nach Mitternacht. In der Sporthalle an der Süchtelner Straße in Lobberich brennt noch Licht, draußen herrscht jede Menge Betrieb: Jugendliche gönnen sich eine Verschnaufpause an der frischen Luft. Drinnen spielen Jugendliche Fußball, allerdings jetzt nur noch die Älteren. "Es gibt zwei Gruppen. Gespielt wird daher um zwei erste Plätze", erklärt Stephan Pläp. Der Leiter des Lobbericher Jugendzentrums Arche kommentiert die Spiele.
Zweimal pro Jahr veranstalten Jugendeinrichtungen das populäre soccer@midnight-Turnier hier. Jugendliche — viele ohne Vereinsanschluss — kicken in verschiedenen Altersgruppen. Drumherum liefern Institutionen Informationen für Heranwachsende in einer zwanglosen Atmosphäre. Streetworkerin Marie-Luise Hellekamps ist begeistert über einen Besucherrekord. "Ohne die Mannschaften haben wir um die 500 Besucher", sagt sie.
Viele Jugendliche haben das Turnier fest im Kalender gebucht: "Es ist ja sonst nichts los hier in Nettetal", sagt Kim (16). Das Ordnungsamt und Mitarbeiter aus Jugendfreizeiteinrichtungen haben ein waches Auge. "Bei so vielen Gruppen kann man schnell den Überblick verlieren", erklärt ein Mitarbeiter vom Ordnungsamt.
Laute Musik dröhnt aus Boxen. DJ Luke und DJ Rob heizen richtig ein, während "Red Bull Nettetal" gerade gewinnt. Das Turnier zieht nicht nur Jungs an. Mädels haben die Haare toupiert und Schminke aufgelegt. Für Anna und Annalena ist das Fußballturnier "ein Muss". Die Mädchen feuern die "Red Diamonds" an. Torwart Savas Enes ist stolz, im Finale zu sein: "Das war wirklich sehr knapp, das Elfmeterschießen hat uns gerettet", berichtet der 15-Jährige. Die Gespräche der Besucher sind international: Türkisch, Italienisch, Polnisch, Russisch, Tamil. Die Jugend versteht sich. Mal ein Wort in der Muttersprache, dann wieder auf Deutsch. "Das ist gelebte Integration", sagt Marie Hellekamps.
Erich von Rauchhaupt hat den Fahrdienst übernommen. "Ab 21.30 Uhr geht es in der Regel los", sagt er. Mit einem Kleinbus bringt er Jugendliche auf Wunsch sicher Heim. "Ein Junge hat sich gerade früh verabschiedet. Er beginnt Morgen seine Sozialstunden", sagt von Rauchhaupt. Die Jugendlichen seien nett und in Gesprächen unterwegs oft sehr offen. "Sie bedanken sich immer höflich", erzählt er. Die öffentlichen Verkehrsmittel für Nettetal und Umgebung reichen an einem solchen Abend bei weitem nicht.
An diesem Abend können sich die jungen Besucher auch am Informationsstand der Drogen- und Aidsberatung über Verhütungsmittel und die richtige Anwendung informieren, organisiert von der Diakonie Krefeld-Viersen.