Nettetal Markenzeichen der Stadt

Nettetal · Mit einem Festakt wurden der 125. Geburtstag des Marienhospitals in Lobberich und der 40. Namenstag des Städtischen Krankenhauses Nettetal gewürdigt. Im nächsten Jahr wird weiter gebaut.

In der Seenstadt wagte sich Ingo Heymann vergleichsweise auf die hohe See: Mit dem Wachsen "vom Kutter zum Kreuzfahrtschiff" umschrieb der Aufsichtsratsvorsitzende der Krankenhaus-GmbH die Entwicklung des Nettetaler Krankenhauses aus kleinen Anfängen als Armenhospital bis zum heutigen Gesundheitszentrum, das ein "Eckpfeiler in der Daseinsfürsorge der Stadt für ihre Bürger ist". Nach einem kurzen Blick auf die zurückliegenden 125 Jahre sprach er von einer "großen Erfolgsgeschichte, die auch in die Zukunft fortgesetzt werden muss".

Nonnen pflegten die Armen

In einem schlichten Festakt in der Kapelle des Krankenhauses, die in ihrer heutigen Form erst im Jahre 1901 angebaut worden war, erinnerte die Stadt an jenen 1. November 1885, als das Marienhospital in Lobberich als Krankenhaus für die armen Einwohner offiziell eröffnet wurde. Schon acht Tage vorher hatten Schwestern der Franziskanerinnen von St. Mauritz in Münster ihren Dienst aufgenommen. Mit der kommunalen Neugliederung im Jahre 1970 wurde aus dem Marienhospital das Städtische Krankenhaus Nettetal, zunächst im Verbund mit dem Breyeller Haus, das aber 1996 geschlossen wurde.

Bürgermeister Christian Wagner nannte das Krankenhaus eine "der wichtigsten und bedeutendsten Einrichtungen der Stadt", das als "das modernste und beste Haus der Region" auch zum guten Ruf der Stadt beitrage. Qualität in der medizinischen Versorgung und in der Pflege seien schon immer Wahrzeichen des Hauses gewesen: "Die Konzentration auf medizinische Schwerpunkte führt zu Höchstleistungen." Wagner erinnerte aber auch daran, dass das Krankenhaus der Stadt nicht nur lieb, sondern auch manchmal recht teuer war, als es galt, fehlende Gelder des Landes aus der eigenen Tasche zu ersetzen.

Auch künftig werde das Krankenhaus die medizinische Versorgung der Bürger aus Nettetal und Umgebung "auf hohen Niveau sicherstellen", unterstrich Geschäftsführer Jörg Schneider. Die Weiterentwicklung der interdisziplinären Zusammenarbeit im Hause (Darmzentrum) wie auch die Zusammenarbeit mit benachbarten Krankenhäusern bestimmten das künftige Handeln. Weiter verbessert werde aber auch die innere Ausstattung durch neue Räume für die ambulante Chemotherapie und ein ab 2011 zu bauendes fünftes Geschoss für Arzt- und Behandlungsräume. Nachdem schon die Aufenthaltsqualität gesteigert wurde, "braucht unser Krankenhaus den Vergleich mit Privatkliniken nicht zu scheuen". Musikalisch gestaltet wurde der Festakt durch Sonja Prigge (Gesang) und Georg Peters (Orgel); der frühere Vizebürgermeister Hans Hoeke las aus Werken von Hanns-Dieter Hüsch, Rainer Maria Rilke und Clemens von Brentano.

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(RP)
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