Tennis Knappem Klassenerhalt ging ein Schwur voraus

Moers · Der TC ZWS Moers musste lange zittern, ehe der Verbleib in der Tennis-Bundesliga der Damen sicher war. Marrit Boonstra überraschte.

 Marrit Boonstra (oben) konnte beim Bundesligisten Moers positiv überraschen, Patricia Mayr-Achleitner will beim TC 08 bleiben.

Marrit Boonstra (oben) konnte beim Bundesligisten Moers positiv überraschen, Patricia Mayr-Achleitner will beim TC 08 bleiben.

Foto: K. Dieker

Man mag meinen, dass der Klassenerhalt des Damen-Tennisbundesligisten TC ZWS Moers seinen Ursprung in einem Eid hat. Beim Abendessen in ihrem Utforter Hotel gaben sich die Spielerinnen vorigen Samstag das Wort, tags darauf im letzten Saisonspiel gegen den TEC Waldau ihre Chance auf den Verbleib in der Beletage des Damentennis zu wahren. Dass dem "Utforter Schwur" ein kurioses Spiel mit drei geschenkten Punkten folgte, ist so eine Geschichte einer denkwürdigen Saison, in der letztlich Feinheiten den Ausschlag gaben. Die beiden gewonnenen Doppel, mit denen 08 am vorletzten Spieltag beim ETuF Essen aus einem 1:5 nach den Einzeln noch ein 3:6 rettete, waren für den Moerser Manager das Tüpfelchen auf dem i.

 Marrit Boonstra (oben) konnte beim Bundesligisten Moers positiv überraschen, Patricia Mayr-Achleitner will beim TC 08 bleiben.

Marrit Boonstra (oben) konnte beim Bundesligisten Moers positiv überraschen, Patricia Mayr-Achleitner will beim TC 08 bleiben.

Foto: K. Dieker

"Ohne diese beiden Punkte wären wir abgestiegen", muss Stefan Hofmann nicht lange auf die Abschlusstabelle schauen, die dem Club von der Filder Straße am Ende sogar noch Platz vier bestätigte. ETuF fehlten die Siege, und der zu Saisonbeginn noch so ambitionierte Rivale vom Niederrhein musste am Sonntag tatenlos zuschauen, wie ihn der Moerser Erfolg gegen die Gäste aus Stuttgart in letzter Minute noch in die 2. Liga schoss. Niemals zuvor in der nun schon elfjährigen Moerser Bundesligazugehörigkeit war der Klassenerhalt des Deutschen Meisters des Jahres 2004 ein solch nervenaufreibendes Unterfangen. "In der Liga ist der Druck viel höher als bei Turnieren, wo du nur für Dich spielst", beschreibt Publikumsliebling Michaela Honcova die Last auf den Schultern, der die Spielerinnen in den Partien gegen Berlin (4:5) und in Essen nicht gewachsen waren. Neun Sätze in diesen Begegnungen wurden über den Tiebreak entschieden, nur ein einziges Mal konnte 08 ihn für sich entscheiden. Vielleicht klappt es im nächsten Jahr besser, doch die Grundtendenz wird den Moerser Bundesligisten wieder verstärkt gen Tabellenkeller schauen lassen. "Wir sind nicht auf Rosen gebettet", erklärt Hofmann.

Große Sprünge werden auch in der Vorbereitung der Saison 2014 nicht zu erwarten sein, obwohl Hofmann immer wieder nach neuen Möglichkeiten Ausschau hält. "Die hohen Zuschauerzahlen haben bewiesen, dass ein großes Interesse am Damentennis besteht", argumentiert der Manager, der auf der Suche nach finanzieller Unterstützung nicht müde wird. "Die Bundesliga bietet in Moers Highlights auf Topniveau", wirbt er für die kommende Spielzeit, für die bereits die ersten Zusagen seitens der Spielerinnen vorliegen. Michaela Honcova und Stanislava Hrozenska haben ihre neuen Verträge schon unterschrieben, bei Laura Pous Tio und Patricia Mayr-Achleitner reicht dafür eine mündliche Zusage. "Im Grunde will keine Spielerin den Verein verlassen", sagt Hofmann, auch bei Marrit Boonstra stehen die Zeichen gut. Die Niederländerin, im vorigen Jahr noch in der Niederrheinliga tätig, war mit einer 3:2-Bilanz in den Einzeln der Shooting-Star im Moerser Lager.

(dk)
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