Karneval in Moers Die Räuber spielen bei der Herrensitzung in Holderberg

Moers · Der Aufritt der Kölner Band bei den Karnevalsfreunden Holderberg am 27. Januar zählt zu den ersten Höhepunkten einer Session, bei der die Nachfrage nach Karten gut ist. Beim Nelkensamstag am 18. Februar sind möglicherweise noch mehr Wagen und Fußgruppen als in der Zeit vor der Pandemie dabei. Wo außerdem Karneval gefeiert wird.

Die Band „Die Räuber“ wird bei der Herrensitzung in Holderberg für Stimmung sorgen.

Die Band „Die Räuber“ wird bei der Herrensitzung in Holderberg für Stimmung sorgen.

Foto: Andreas Woitschützke

„Es macht Spaß“, sagt Sabine Naujoks. „Die Narren mussten lang warten. Jetzt fiebern sie dem Karneval entgegen.“ Das merkt die Geschäftsführerin der Karnevalsfreunde am Kartenvorverkauf. „Die Damen-Kostüm-Sitzung am 26. Januar ist ausverkauft, wie die Galasitzung am 28. Januar“, freut sich die Jeckin. „Dabei hat die Henri-Guidet-Halle in Kapellen 840 Plätze. Nur für die Herrensitzung am 27. Januar gibt es noch einige Restkarten. Ich denke, in den nächsten Tagen sind sie auch vergriffen, zumal die Band Räuber auftritt. Die Nachfrage ist trotz der unfreiwilligen Corona-Pause recht gut.“

 Wer sich als Fußgruppe oder mit Wagen am Nelkensamstagzug beteiligen möchte, kann sich noch beim Kulturausschuss Grafschafter Karneval anmelden.

Wer sich als Fußgruppe oder mit Wagen am Nelkensamstagzug beteiligen möchte, kann sich noch beim Kulturausschuss Grafschafter Karneval anmelden.

Foto: Julia Hagenacker

Die Kölner Band Räuber auf dem Holderberg am 27. Januar In der Grafschaft locken die Karnevalsfreunde Holderberg die meisten Freunde der fünften Jahreszeit an, nicht nur aus Krefeld, Duisburg und Moers, mittlerweile vereinzelt sogar aus der Karnevalshochburg Köln oder dem Karnevalsniemandsland Bremen. Drei Wochen vor dem Karnevalswochenende um den Nelkensamstag laden sie zu drei Sitzungen ein, bei denen sich auch große Künstler des Kölner Karnevals in der kleinen Karnevalshochburg am Niederrhein sehen lassen. 2020 schauten zum Beispiel die Höhner vorbei.

Die Band um Henning Krautmacher gab bei der Damen-Kostüm-Sitzung unter anderem „Die Karawane zieht weiter“ und „Via Colonia“ zum Besten, um alle Narren glückselig in den Armen feiern zu lassen. Diesmal, am Freitag in drei Wochen, kommen die Räuber auf den Holderberg. „Sie hatten schon für die Damensitzung Anfang 2021 zugesagt“, sagt Sabine Naujoks. „Doch die Session ist ausgefallen, wie die Session 2021/2022. Die Räuber sind bei ihrer Zusage geblieben, spielen aber bei der Herrensitzung. Präsident Sven Schröder und ich waren im Frühjahr 2022 in Köln, wo die Räuber in der Volksbühne am Rudolfplatz ihr Bandjubiläum nachgeholt haben.“ Die Kölsche Band um den Keyboarder und Sänger Kurt Feller kommt in neuer Formation. Ende 2020 schieden Schlagzeuger Wolfgang Bachem und Bassist Jürgen „Geppie“ Gebhardt aus, um von Schlagzeuger Thomas Pieper und Gitarrist Martin Zänder ersetzt zu werden.

Die Band hat unter anderem die Karnevalsklassiker „Wer hat mir die Rose auf den Hintern tätowiert?“ oder „Ich habe was, was Du nicht hast“ im Repertoire. „Ich habe die Räuber im November 2019 gesehen, als sie den Karneval bei den Grafschafter Funken eröffnet haben“, sagt Sabine Naujoks. „Sie sind eine tolle Band mit Herz. Sie treten gern am Niederrhein auf, weil sie hier mit viel Dank empfangen werden.“

Hausgemachter Karneval in Hochstraß am 11. Februar Der wirkliche Karneval sei der hausgemachte Karneval, meinen nicht wenige Freunde der fünften Jahreszeit. Er sei noch ursprünglich, vermittle Heimat, Nähe und Vertrautheit, ohne die das gesellschaftliche Zusammenleben nicht möglich sei. Dabei sind die Grenzen zwischen den kleinen und großen Bühnen oft fließend, wie Ingrid Kühne zeigt, die Anfang der 2010er Jahr noch als Büttenrednerin im Xantener Karneval unterwegs war. Heute zählt sie zu den Großen des Kölner Karnevals, um weiterhin am Niederrhein zu leben und dort immer wieder auf der Bühne zu stehen, zum Beispiel am 28. Januar bei der Galasitzung auf dem Holderberg. Schon am Samstag lud die Moerser Karnevalsgesellschaft Humorica zu ihrer Haussitzung. Im Haus Engeln an der Römerstraße in Asberg traten zum Beispiel die Garden und Showtanzgruppen der KG Humorica auf. Auch das Prinzenpaar Manni I. und Bea I. schaute bei der ersten Sitzung einer Karnevalsgesellschaft nach der Weihnachtspause vorbei.

Auch dabei ist das Prinzenpaar des Kulturausschusses Grafschafter Karneval, wenn die Karnevalsgesellschaft St. Marien am 11. Februar seine Galasitzung feiert. Zusammen mit der Lebenshilfe Moers ist es eine inklusive Sitzung, bei der der Karneval alle Jecken gleich macht.

Nelkensamstag am 18. Februar Der Höhepunkt zum Ende der Session ist der Nelkensamstagzug. Am 18. Februar startet der Zug um 13.11 Uhr an der Ottostraße in Homberg, um bis zum Moerser Rathaus am Neuen Wall zu rollen. Auch wenn die Anmeldung erst Mitte Dezember begonnen hat, sieht es bislang danach aus, als könne es zum 66. Geburtstag des Kulturausschusses Grafschafter Karneval der Zug mit den meisten Wagen und Fußgruppen werden. Die Vorfreude ist groß, auch weil die Narren drei Jahre darauf gewartet haben.

Kinderkarneval am 19. Februar Die größte Kindersitzung in der Grafschaft veranstaltet jedes Jahr die Karnevalsgesellschaft Elfenrat Moers-Eick. Am 19. Februar, dem Tulpensonntag nach dem Nelkensamstagszug, lädt sie ab 15 Uhr zum Kinderkarneval ins Rheinkamper Kulturzentrum ein. Die KG stellt die Sitzung unter das Motto „Villa Kunterbunt“, um an das Haus von Pippi Langstrumpf der Autorin Astrid Lindgren anzuknüpfen. Im Mittelpunkt des Kinderkarnevals stehen viele Mitmachmachaktionen.

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