Neukirchen-Vluyn Himmelstreppe bei Trainern sehr beliebt

Neukirchen-Vluyn · Die Halde Norddeutschland ist gerade in der Saisonvorbereitung Anziehungspunkt für Sportler vieler Disziplinen. Beim Training wird aber nicht nur die Himmelstreppe genutzt, auch die drei Laufstrecken sind stets im Programm integriert.

 Auch Trainer Björn Baar hat seine Verbandsliga-Handballer vom SV Neukirchen, hier Oliver Kaplanek (l.) und Sascha Thomas, in der Vorbereitung die Himmelstreppe hochgescheucht.

Auch Trainer Björn Baar hat seine Verbandsliga-Handballer vom SV Neukirchen, hier Oliver Kaplanek (l.) und Sascha Thomas, in der Vorbereitung die Himmelstreppe hochgescheucht.

Die Halde Norddeutschland ist nicht nur ein bekanntes Ausflugsziel für Familien, die an der frischen Luft wandern oder auch Drachen steigen lassen wollen, sondern ist auch bei Trainern verschiedener Sportarten überaus beliebt. So statten etwa die Handballer des SV Neukirchen, der Moerser Adler HSG und des TV Schwafheim in der Saisonvorbereitung der Halde regelmäßig Besuche ab. Besonders stark frequentiert ist die Himmelstreppe mit insgesamt 359 Stufen, aber auch die drei Laufstrecken mit ihren verschiedenen Schwierigkeitsgraden stehen bei den Trainern hoch im Kurs.

 Der ehemalige Weltklasse-Zehnkämpfer Torsten Voss streut an der Halde Norddeutschland auch Krafteinheiten ein – hier voriges Jahr mit dem Eishockey-Bundesligisten Krefeld Pinguine.

Der ehemalige Weltklasse-Zehnkämpfer Torsten Voss streut an der Halde Norddeutschland auch Krafteinheiten ein – hier voriges Jahr mit dem Eishockey-Bundesligisten Krefeld Pinguine.

"Die Himmelstreppe kann sehr gut für die Beinarbeit genutzt werden", betont SVN-Coach Björn Baar. "Die Spieler haben so etwas wie eine Hassliebe zur Treppe entwickelt. Aber ich denke, das ist ganz normal. Sie wissen, dass es schon fast notwendig ist, aber ist doch immer eine große Quälerei. Das Gelände ist für eine Trainingseinheit sehr ergiebig, beispielsweise auch für Steigerungsläufe." Dagegen machte Hans-Gerd Hüfken, Trainer der Moerser Adler HSG, erstmals Bekanntschaft mit der Himmelstreppe.

An dem Tag, als er sie in sein Trainingsprogramm integriert hatte, herrschten fast 40 Grad vor. "Es ist schon imponierend, wie man dort trainieren kann", so Hüfken. "Wir haben die Himmelstreppe mit den Laufwegen kombiniert, die diese immer wieder kreuzen. So mussten die Spieler ein Stück die Treppe hinauf und dann anschließend wieder laufen. Ansonsten wäre es an diesem Tag auch viel zu anstrengend geworden, mit der Gefahr, dass die Muskeln übersäuern. Aber es ist eine sehr schöne Abwechslung zum normalen Trainingsalltag."

Selbst kam der Trainer auch gehörig ins Schwitzen. Als er seine Spieler auf die Strecke schickte, übergaben diese ihm ihre Getränke, die der Übungsleiter dann in einen großen Rucksack packte und die 359 Stufen nach oben trug. Im vorigen Jahr war die Himmelstreppe auch ein Teil der Vorbereitung beim TV Schwafheim. "Dieses Jahr hat es aus zeitlichen Gründen leider nicht gepasst", ärgert sich Trainer Olaf Hansen. "Es ist schon ein ungewöhnlicher Ort. Ich verbinde die Treppe stets mit läuferischen Einheiten. Aber die Spieler sind nicht sehr traurig, dass wir in diesem Jahr nicht da waren."

Es sind jedoch nicht nur Amateure, die die Halde Norddeutschland zu Trainingszwecken nutzen. Das Duisburger Unternehmen PA-Training, geleitet von den beiden ehemaligen Zehnkämpfern Torsten Voss und Christian Schneider, bietet professionelles Training an, und nutzt dabei auch die Himmelstreppe. Zu ihren Kunden zählen Mannschaften wie der Eishockey-Bundesligist Krefeld Pinguine, der Fußball-Regionalligst Rot-Weiß Essen oder auch der Hockey-Bundesligist Uhlenhorst Mülheim. Außerdem trainieren sie bereits seit geraumer Zeit mit dem aus Moers stammenden NHL-Profi Christian Ehrhoff, wenn der die Sommerzeit in der Heimat verbringt. "Ich trainiere dann regelmäßig auf der Himmelstreppe in Neukirchen-Vluyn", betont der Verteidiger der Buffalo Sabres. "Allerdings wird sie dann eher zur Höllentreppe."

Weitere prominente Sportler, die von PA-Training betreut werden oder wurden, sind die Fußballer Christoph Moritz von Schalke 04, der ehemalige Nationalspieler Marco Engelhardt oder auch der ghanaische Nationalspieler Prince Tagoe, der für die Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika fit gemacht wurde. "Es gibt wenig Trainingsstätten wie die Halde Norddeutschland, die so umfangreiche Möglichkeiten bieten", betont Christian Schneider. "Es ist allerdings auch nicht zielführend, die Himmelstreppe einfach nach oben laufenzulassen. Es sollte dabei schon mit den richtigen Übungen gearbeitet werden, um deutlich messbare Erfolge zu erzielen."

(ut)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort