Fußball 2:2 zum Saisonstart – GSV mit Baustellen
Moers · Die Moerser Regionalliga-Fußballerinnen mussten sich eine Woche nach dem Erfolg im DFB-Pokal mit einem Remis gegen Aufsteiger Bochum II begnügen. Dafür geht es im DFB-Pokal mit einem Knüller weiter: Bayer Leverkusen kommt.
Pokal kann nicht jede Woche sein. Eine Woche nach dem hochgelobten 1:0-Sieg in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals hat der Ligaalltag die Fußballerinnen des GSV Moers wieder eingeholt. Zum Auftakt der neuen Regionalliga-Spielzeit trennte sich die Mannschaft um ihren Trainer Friedel Baumann mit einem 2:2 (2:1)-Unentschieden vom Aufsteiger VfL Bochum II.
Dem neuen Coach der Grafschafterinnen war nach dem Abpfiff anzumerken, dass ihm die Antwort auf Frage, ob's denn nun Fleisch oder Fisch war, nicht so leicht fiel. Baumann versammelte seine Spielerinnen im Kreis, hatte einige Streicheleinheiten für sie bereitgelegt, vergaß aber vor allem nicht auf die Baustellen im Team hinzuweisen. Bis weit in die zweite Halbzeit nämlich sah das sehr praktikabel aus, was seine Spielerinnen auf dem Kunstrasen am Solimare aufführten. Wer bei den Passfolgen im Moerser Spiel die Anspielstationen mitzählte, kam anders als in früheren Tagen nicht mehr mit den Fingern einer Hand aus. Der Ball lief schnell durch die Reihen der GSV-Spielerinnen, die ihre Anspielstationen fanden und dadurch die Offensive mit der flinken Janina Vogt und der von der Außenposition "befreiten" Jessica Roth öfter in Szene setzten, als es den vermehrt in der eigenen Hälfte zu findenden Bochumerinnen lieb gewesen sein dürfte. Schon nach elf Minuten durfte der Anhang des GSV auch den ersten Treffer der neuen Spielzeit bejubeln. Janina Vogt, vom Ligarivalen aus Mönchengladbach zum Team gewechselt, nutzte einen Abwehrfehler der Gäste und traf zum 1:0. Auch den überraschenden Ausgleich des Liganeulings, erleichtert durch Unsicherheiten in der GSV-Abwehr, steckte die Moerser Mannschaft mit einem kalten Lächeln weg. Nur sieben Minuten nach dem 1:1 stellte Jessica Roth die Pausenführung nach einer fein vorgetragenen Kombination her. Vom Trainer gab es dafür Komplimente nicht nur für die Torschützin. "Der Ball lief durch die Reihen, wie wir es uns in der Vorbereitung erarbeitet haben", freute sich Baumann.
Dass die Punkte nicht in Moers blieben, verdankte das Team einmal mehr der Baustelle Abwehr. Die Defensive des GSV wurde über weite Strecken der Partie zwar nur wenig gefordert, präsentierte sich nach einem Eckstoß in der 74. Minute aber erneut unsortiert, so dass die Bochumer Mannschaftsführerin Katrin Schröder mit ihrem zweiten Treffer ausgleichen durfte. Baumann versuchte mit der Einwechslung von Nadja Steinborn und Madeleine Schmidtke noch einmal Akzente in der Offensive zu setzen, der Funke sprang aber nicht mehr über. Noch greifen nicht alle Räder im Moerser Spiel, auch wenn das Laufwerk schon gut geschmiert scheint. "Wir brauchen noch Zeit", ist Baumann überzeugt.
