Volleyball "Bonne Chance an dem MSC"

Strassen/Moers · "Ech wënschen dem VCS an dem Moerser SC Bonne Chance fir d'Geléngen vun dësem hoffentlech spannenden europäeschen Owend, a riichten e grousse Merci un all déi Aktiv an déi Fräiwëlleg déi dozou bäidroen, dass et nees en onvergiesslechen Héichpunkt an der Stroossener Volleyballgeschicht gëtt."

 Henning Wegter presste die Lippen zusammen, als er in Strassen zu diesem wuchtigen Aufsteiger ansetzte. Es handelt sich also eher um eine non-verbale Art der Kommunikation, die der Moerser Mittelblocker in dieser Szene bevorzugte.

Henning Wegter presste die Lippen zusammen, als er in Strassen zu diesem wuchtigen Aufsteiger ansetzte. Es handelt sich also eher um eine non-verbale Art der Kommunikation, die der Moerser Mittelblocker in dieser Szene bevorzugte.

Foto: Sab

Man muss dieses Grußwort des Strassener "Buergermeeschters" Gaston Greiveldinger nicht übersetzen, um zu verstehen, dass er alle Beteiligten des Rückspiels der zweiten Runde im CEV-Challange-Cup (3:0 für den MSC) herzlich willkommen hieß. Die Mannschaft aus Moers fühlte sich bei den Vorzeige-Europäern wohl, die Strassener Gastgeber hatten sich wirklich alle Mühe gegeben — und das in gleich drei Sprachen.

Lëtzebuergesch, laut wikipedia eine moselfränkische hochdeutsche Mundart mit einem etwas höheren Anteil französischer Lehnwörter als das Standarddeutsche, wurde mit dem Sprachengesetz von 1984 zur Nationalsprache und mündlichen Amtssprache des Landes erhoben. Deutsch und Französisch sind gemäß dem Sprachengesetz ebenfalls Amtssprachen; somit hat Luxemburg insgesamt drei offizielle Sprachen. Und die tauchten allesamt auf im Begrüßungsheft für die Fans. Wer des Lëtzebuergeschen oder des Französischen am Mittwoch nicht mächtig war, der versuchte es auf deutsch. Und siehe da: "Man wurde geholfen", weil die luxemburgischen Nachbarn eben die Vorzeige-Europäer sind — so wie sich auch ihr Premierminister Jean-Claude Juncker stets gern präsentiert.

Überall im Großherzogtum? Nein, da gibt es doch eine winzige Enklave im südwestlichen Teil des Landes, ein Schnellrestaurant amerikanischer Prägung mit einem weithin sichtbaren "goldenen M". Die Dame an der Kasse weigerte sich strikt, etwas anderes von sich zu geben als französisches Kauderwelsch mit lëtzebuergeschem Einschlag. Da reicht zuweilen selbst das Schulfranzösisch eines Sportjournalisten zum Verstehen nicht aus. Gottlob ist der Cheeseburger aber so etwas wie internationales Kulturgut. Man muss also nicht verhungern in Luxemburg.

(RP/rl)
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