Volleyball MSC: Bloß keine Blamage in Luxemburg

Moers · Nach dem 3:0-Hinspielerfolg im Challenge Cup gegen den VC Strassen muss Volleyball-Bundesligist Moerser SC heute Abend in Luxemburg antreten. Auf den Sieger wartet in der nächsten Runde eine Mannschaft aus der Slowakei.

 Auch wenn Bobby Kooy hier im Block des VC Strassen hängen bleibt, musste MSC-Trainer Chang Cheng Liu (l.) im Hinspiel gegen die Luxemburger nicht groß zittern. Heute geht es im Rückspiel für die Moerser darum, den Einzug in die nächste Runde des Challenge Cups klar zu machen.

Auch wenn Bobby Kooy hier im Block des VC Strassen hängen bleibt, musste MSC-Trainer Chang Cheng Liu (l.) im Hinspiel gegen die Luxemburger nicht groß zittern. Heute geht es im Rückspiel für die Moerser darum, den Einzug in die nächste Runde des Challenge Cups klar zu machen.

Foto: K. Dieker

Der bislang deutlichste Saisonerfolg des Moerser SC gelang im Hinspiel der zweiten Runde des CEV-Challenge-Cups gegen den VC Strassen vor Wochenfrist. Trotz des mühelosen 3:0-Kurzprogramms ist vor dem heutigen Rückspiel in der Halle Omnisports viel Arbeit angesagt. Das bezieht sich zwar auch auf die Moerser Mannschaft um Trainer Chang Cheng Liu, vor allem aber um den Stab des Vereins.

So mussten der Coach und MSC-Abteilungsleiter Heinz Reintges bereits gestern in Luxemburg zum Technical Meeting erscheinen. Dort wurden alle Formalitäten gecheckt. Ein nicht unerheblicher Aufwand für die im Europapokal aktiven Bundesligavereine. Nun liegt Strassen gerade einmal 282 Kilometer von Moers entfernt.

Erinnerungen werden aber wach an die Saison 2008/2009, als der MSC im slowenischen Kanal eine ähnliche Prozedur über sich ergehen lassen musste. Damals reiste der komplette MSC-Kader einen Tag vor der Partie an.

Doppelte Hotelkosten, stundenlanges Zeit-Totschlagen, hitzige Doppelkopfrunden, heiß laufende Spielekonsolen — die Erinnerungen an diese Exkursion auf den Balkan sind den Beteiligten wie Tim Broshog, Tobias Neumann oder Trainer Liu durchaus noch präsent. Kein Wunder also, dass Vereinspräsident Günter Krivec kürzlich von einem finanziellen Kraftakt sprach, den die Adler im internationalen Geschäft zu stemmen haben.

Es könnte bald noch heftiger kommen, denn das Erreichen der nächsten Runde der letzten 32 verbliebenen Konkurrenten erscheint greifbar nah. Zu desolat präsentierten sich die Luxemburger im Adolfinum am vergangenen Mittwoch. Da zweifelt kaum ein Beteiligter an einem erneuten Moerser Erfolg. Der nächste Gegner des Siegers aus der Paarung Moers/Strassen steht bereits fest: Es ist der ostslowakische Vertreter Chemes Humenné, eine Mannschaft, die nahe den Grenzen zu Polen und der Ukraine beheimatet ist.

Doch zunächst geht's ins Großherzogtum rund 1500 Kilometer weiter westlich: Die Italiener aus Modena stolperten vor einem Jahr bekanntermaßen böse in Strassen. Eine solche Blamage wollen sich die Adler nicht leisten, also nimmt man am Niederrhein auch diese heutige Aufgabe ernst. Nach drei englischen Wochen mit zuletzt sechs Pflichtspielerfolgen gab Liu seinen Schützlingen am Montagvormittag trainingsfrei. Regeneration stand auf dem Programm. Drei weitere Kompaktwochen mit jeweils zwei Begegnungen in der Bundesliga und den beiden Pokalwettbewerben stehen bevor.

Da ist der Kräfteverschleiß ein nicht zu unterschätzendes Thema. Gut, dass sich zuletzt auch die Reservisten in guter Verfassung präsentierten. Wer auf drei Hochzeiten tanzt, sollte eine angemessene Kondition vorweisen.

Zum Europapokal-Modus: Sollte Strassen das Rückspiel heute Abend für sich entscheiden — dabei ist es unerheblich wie hoch - entscheidet der "Golden Set". Er allein bringt die Entscheidung über das Erreichen der nächsten Runde. Doch wie schon erwähnt: So weit sollte es der MSC im eigenen Interesse erst gar nicht kommen lassen.

(RP/rl)
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