Moers Umsonst und draußen auf der Terrasse

Moers · Gemischter Auftakt der neuen Terrassenkonzerte im Moerser Jugendkulturzentrum Bollwerk 107. Nächsten Freitag geht es mit Auftritten von „Dieselknecht“ und „Zweisicht“ weiter.

 Am Freitag ist die Sommermusikreihe auf der Terrasse des Jugendkulturzentrums Bollwerk 107 gestartet.

Am Freitag ist die Sommermusikreihe auf der Terrasse des Jugendkulturzentrums Bollwerk 107 gestartet.

Foto: Prümen, Norbert (nop)

Nach den 2017 so erfolgreich verlaufenden Konzerten auf der Terrasse des Bollwerks 107 hat das dortige Kneipenteam um Patrick Schmette zusammen mit dem Musiker Christopher Schmidt („Chamäleon“) eine Neuauflage der gelungenen Veranstaltungsreihe für 2018 konzipiert. Am Freitag nun fand das Auftaktkonzert statt und hinterließ bei einigen Gästen zumindest gemischte Gefühle. Gewiss war es seitens der Veranstalter klug, als Beginner den Singer/Songwriter Ijaz Ali auf die kleine Akustik-Bühne zu schicken und im zweiten Teil des Abends dann das „Duo Grebe“ auftreten zu lassen, doch Ali schnitt im direkten musikalischen Vergleich zu der Sängerin Daria Assmus und dem Gitarristen Jan Krause deutlich schlechter ab. In der Tat kann es problematisch sein, zwei unterschiedliche Musikstile unmittelbar vergleichen zu wollen – man vergleicht ja auch nicht Äpfel mit Birnen –, doch Stimmlichkeit und Musikalität, vor allem aber Kreativität im Arrangement der Lieder sind durchaus opportune Maßstäbe für einen direkten Vergleich. Und so fielen vor allem Alis stimmliche Qualitäten in den Höhen problematisch aus, die verwendeten Rhythmen und der musikalische Klang glichen sich stark und selbst seine eigen komponierten Melodien hörten sich zuweilen sehr ähnlich an. Doch dass er auch anders kann, stellte er mit den Songs „Your Man“ und „Hanging on the Dream“ unter Beweis.

Ali stammt aus der Kleinstadt Bad Hönningen im Landkreis Neuwied in Rheinland-Pfalz. Konzertgitarre spielt er seit 2004. Von 2007 bis 2011 war er in verschiedenen Bands. Der aus dieser Zeit stammende Rock/Pop-Einfluss ist in seiner Musik bis heute unüberhörbar. Denn seit Mitte 2011 ist er ausschließlich noch als Solokünstler unterwegs. Ali kommt mit seinen Konzerten viel rum in der Republik, ob nach Norden (Cuxhaven), Osten (Berlin), Süden (Karlsruhe) oder Westen (Bonn), aber auch in Moers ist er kein Unbekannter, war er Anfang vergangenen Jahres beim Song Slam in der Grafenstadt noch zu Gast. Anders dagegen das „Duo Grebe“, das erstmals im Bollwerk gastierte. In Moers waren Assmus und Grebe allerdings schon einmal, nämlich vor kurzem erst auf dem diesjährigen „SpontanFilmFestival“. Schon dort wussten die beiden musikalisch zu gefallen und zu überzeugen. Und das war jetzt am Freitag im Bollwerk nicht anders. Sehr kreativ und raffiniert, dazu hochgradig musikalisch ausgebildet und professionell, wissen die beiden – sie mit Texten und Gesang, er mit Kompositionen und Klangbildern – umzugehen. Dabei nutzen sie Elemente des Jazz und Soul ebenso wie von Folk und elektronischer Musik, um ihren Eigenkompositionen einen unverwechselbaren persönlichen Stil zu geben. Ihre Lieder sind Erzähl- und Handlungssongs: in Form und Inhalt. Gerne nutzen sie dabei die elektronischen Effekte von Loops und Samples, um mehr Volumen ihrem Klang zu verleihen. „Eigene Songs zu schreiben, ist anstrengend und braucht Zeit“, sagt Assmus, deshalb ist ihr Musikrepertoire noch eher übersichtlich. Doch beim Terrassenkonzert am 17. August ist sie mit der Formation „Stone Pine“ erneut dabei. Am nächsten Freitag (27. Juli. ab 20 Uhr) spielen die Band „Dieselknecht“ und das Duo „Zweisicht“ ins Bollwerk.

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