Theaterfestival in Moers Penguin‘s Days: „Anstoßen“ zum 30. Geburtstag

Moers · Nach der coronabedingter Pause startet das Kinder- und Jugendfestival in die 30. Runde. Die „Penguin‘s Days“ enden am 7. April. Eine junge Jury entscheidet über zehn Inszenierungen und damit über die Vergabe der begehrten Auszeichnung. Warum das Festival einen so hohen Stellenwert hat.

 Eine Szene aus „Der thermale Widerstand“ mit dem Jungen Schlosstheater. Die Inszenierung ist im Rahmen der Penguin‘s Days zu sehen.

Eine Szene aus „Der thermale Widerstand“ mit dem Jungen Schlosstheater. Die Inszenierung ist im Rahmen der Penguin‘s Days zu sehen.

Foto: Bettina Engel-Albustin

Eckiger Titel, rundes Festival. Die „Penguins‘s Days“ feiern unter dem Motto „Anstoßen“ das 30-jährige Bestehen. Das Kinder- und Jugendtheater bleibt sich in seiner Zielrichtung treu und setzt auf Themen zum Leben und über das Leben. „Kunst und Kultur darf anstößig sein“, so Ulrich Greb, Intendant des Schlosstheaters. Die Themen, die das Festival auf die Bühne bringt, sind tiefgründig. Sie sorgen für die Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftlichen Phänomenen, Tendenzen und dem Zeitgeist, lassen aufhorchen. „Theater auf der Bühne zu erleben ist für Kinder und Jugendliche wichtig“, so Bürgermeister Christoph Fleischhauer bei der Eröffnung.

Das Programm ist dicht aufgestellt mit Inszenierungen für Altersgruppen ab zwei Jahren bis ins Jugendalter und für jung gebliebene Erwachsene. Die Stücke stehen für Vielfältigkeit, bieten neue Perspektiven und dienen der Standortbestimmung. Neben den drei Spielstätten, nämlich Schloss, Studio und Kapelle finden Aufführungen in der Geschwister-Scholl-Gesamtschule, dem Gymnasium Filder Benden und der Regenbogenschule statt.

Die Jugendjury schaut sich die zehn Inszenierungen unter Wettbewerbsbedingungen an. Zwei Aufführungen laufen außerhalb des Wettbewerbs. Die Jury ist bei ihrer Bewertung nach der besten Inszenierung, nach dem eindrucksvollsten Spiel stark gefordert. Am Ende des Festivals steht die Vergabe des Goldenen Pinguins. Die jeweiligen Ensembles kommen mittlerweile aus der gesamten Bundesrepublik, was wiederum für den hohen Stellenwert des Festivals spricht.

Drei Jahrzehnte Kinder- und Jugendfestival sind Anlass genug, an die Entstehungsgeschichte zu erinnern, wie Greb bei der Eröffnung betonte. Der Brandanschlag auf die türkischstämmige Familie Genc in Solingen 1993 gab den Anstoß für das Moerser Theaterfestival. Seither haben Generationen von Kindern und Jugendlichen Theater in Moers an unterschiedlichen Stellen zu gesellschaftsrelevanten Themen erlebt, wie Giovanni Malaponti, Vorstand der Sparkasse am Niederrhein, betonte. Ein Rückblick auf alle Inszenierungen aus drei Jahrzehnten ist in einer Ausstellung im Sparkassengebäude am Ostring zu sehen. Bereits am Eröffnungstag drehte sich die erste Aufführung im Schloss um die Ressource Wasser und den Wasserverbrauch. Das Armada Theater aus Velbert setzte auf das Format einer Live-Infotainementshow für junges Publikum ab zwölf Jahre. Schlag auf Schlag geht es dann weiter bis zum 7. April. Das Moerser Schlosstheater ist mit „Dantons Tod“ und „Der thermale Widerstand“ (Junges STM) dabei.

Das Rahmenprogramm wurde erweitert. Am Sonntag, 3. April, sorgt ein Familientag mit Märchenzelt, Lesung, Workshops und Aufführungen inklusive Eröffnung des Musenhofes für ein besonderes Highlight. Das Festival endet am Donnerstag, 7. April. Um 18 Uhr werden dann der Goldene Pinguin sowie ein Sonderpreis vergeben.

Das Kinder- und Jugendfestival wird über Land und Bund sowie lokale Sponsoren unterstützt. Hauptsponsor ist von Anfang an die Sparkasse am Niederrhein. Das Programm liegt öffentlich aus oder kann eingesehen werden unter

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