Wolfgang Wischinski „Gewalttaten machen mir große Sorge“

Interview | Niederrhein · Der Rentner hört heute nach 21 Jahren als Vorsitzender des Jugendausschusses im Fußball-Kreis Moers auf. Im Gespräch blickt er auf seine Zeit im Gremium zurück.

 Wolfgang Wischinski hört als Vorsitzender des Kreis-Jugendausschusses auf. Er bringt die Stimmzettel zur Wahl seines Nachfolgers mit.

Wolfgang Wischinski hört als Vorsitzender des Kreis-Jugendausschusses auf. Er bringt die Stimmzettel zur Wahl seines Nachfolgers mit.

Foto: ja/Arnulf Stoffel (ast)

Heute treffen sich ab 19 Uhr beim VfB Homberg die Vereinsvertreter der Fußball-Abteilungen aus dem Kreis Moers zum Jugend-Kreistag. Im Mittelpunkt steht die Wahl des neuen Ausschuss-Vorsitzenden. Nach 33-jähriger Tätigkeit wird Wolfgang Wischinski (78), der im Berufsleben im Vollstreckungsdienst einer Krankenkasse im Außendienst tätig war, die Arbeit in diesem Gremium beenden.

Herr Wischinski, können Sie sich noch daran erinnern, wie Sie zu dem Ehrenamt gekommen sind?

Wolfgang Wischinski 1989 sprach mich der damalige Vorsitzende im Kreis-Jugendausschuss, Ernst Hauviller, an, ob ich nicht mitarbeiten möchte. Zuvor hatte ich mich bei meinem Heimatverein, dem VfL Rheinhausen, schon mit der Materie vertraut gemacht und war zwischenzeitlich sogar als Abteilungsleiter tätig gewesen. Im Kreis-Jugendausschuss war ich zuerst als Staffelleiter für die D-und E-Junioren zuständig. 2001 bin ich dann zum Vorsitzenden gewählt worden.

33 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit für den Jugendfußball ist eine lange Zeit. Was geben Sie ihrem Nachfolger mit?

Wischinski In erster Linie Begeisterung und Leidenschaft für den Fußball. Aber in der heutigen Zeit ist es schwer, jemanden zu finden. Derzeit sind wir im Jugendausschuss nur zu dritt, aber Arbeit ist für sechs Personen da. Ich bin froh, dass sich mit Hans Sommerfeld ein Kandidat für meinen Posten zur Wahl stellt. Mit ihm arbeite ich schon seit Jahren verantwortungsvoll zusammen. Aber es fehlt dann eben wieder eine Person. Wir dürfen uns glücklich schätzen, dass wir einen Kandidaten von außen gefunden haben, der in den Vorstand aufrücken will. Er möchte den Bereich Mädchenfußball übernehmen. Miriam Oheim ergänzt den Kreis-Jugendausschuss.

Wie hat sich der Junioren-Fußball während ihrer Amtszeit im Kreis verändert?

Wischinski Der Fußball-Kreis Moers liegt im Einzugsbereich zahlreicher Großvereine, die ihre Fühler immer wieder nach unseren Talenten ausstrecken. Das hat sich nicht verändert. Für unsere angeschlossenen Klubs ist ein Kunstrasenplatz ein klarer Vorteil geworden. Wir beobachten, dass dort auch der größte Zulauf trotz der andauernden Pandemie herrscht.

Während ihrer Amtszeit gab‘s sicherlich viele schöne Erlebnisse, können Sie sich noch an eines ganz besonders erinnern?

Wischinski Die Finalspiele um den Junioren-Kreispokal waren für mich immer ein Höhepunkt, aber auch der Tag des Jugendfußballs, der in den vergangenen Jahren immer beim VfL Repelen durchgeführt wurde, ist ein Highlight. Leider mussten wir zuletzt einen Rückgang im Mädchen-Fußball hinnehmen, deshalb wird der Tag des Jugend-Fußballs in diesem Jahr nur noch von den Bambini und den F-Junioren bestritten. Sicherlich auch ein Meilenstein war, dass wir im Kreis Moers gemeinsam mit den Kreisen Kleve/Geldern und Rees/Bocholt die Grenzlandliga eingeführt haben. Sie ist das Bindeglied zwischen den Kreis-Bestengruppen sowie der Niederrheinliga und hat sich inzwischen bewährt.

Wo Licht ist, ist auch Schatten – was ging Ihnen während der über drei Jahrzehnte gegen den Strich?

Wischinski Das ist über die Jahre hinweg die zunehmende Zahl von Gewalttaten auf den Plätzen, die ich mit großer Sorge beobachte. Heute sind an den Vorfällen oftmals auch schon C- und D-Junioren-Fußballer beteiligt.

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