Leserforum Diskussion um rote Kreisel: „Nur wegen der Farbe bremst keiner“

Moers · Gute Idee oder rausgeschmissenes Geld? Wir haben einige Reaktionen auf unsere Berichterstattung zusammengefasst.

          Luftaufnahme des Kreisverkehrs an der Essenberger Straße/Am Geldermannshof.

Luftaufnahme des Kreisverkehrs an der Essenberger Straße/Am Geldermannshof.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Wie berichtet, hat die Enni in den vergangenen Wochen die beschlossenen Nachbesserungen an den drei Mini-Kreiseln im Verlauf der Essenberger Straße umgesetzt. Besonders eine Maßnahme sorgt dabei für Diskussionen: die rote Farbe, die das Innere der Kreisverkehre markiert und Autofahrer vorm Überfahren abhalten soll. Wir haben einige Reaktionen auf unsere Berichterstattung zusammengefasst.

„Die rote Farbe mag helfen die Aufmerksamkeit zu erhöhen“, teilt uns ein Leser per E-Mail an die Redaktion mit. „Die Drempel bewirken nichts. Jedes zweite der gefühlt eine Million Schlaglöcher auf Moerser Straßen ist für Fahrer und Fahrzeug unangenehmer zu befahren als die installierten Drempel.“
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Eine andere Leserin schreibt: „Ich halte von den Kreisverkehren so gar nichts (...) Seit die Kreisverkehre mit „Vorfahrt achten“-Schildern da sind, beobachte ich eine große Unsicherheit bei den einen, eine große Frechheit bei den anderen Fahrern. Vorfahrt hat, wer im Kreis ist. Da die Dimension dieser Pseudo-Kreisverkehre ein klares Erkennen fast unmöglich macht, erhöhen einige mit dem Ziel der Eindeutigkeit direkt bei der Einfahrt in den Kreisel die Geschwindigkeit. Andere zögern aus Unsicherheit unnötig lange, um dann unvermittelt doch loszufahren (...) Meines Erachtens helfen hier weder Farbe noch Drempel. Mein Vorschlag wäre: Kreise gerne lassen, aber die Vorfahrtsregeln auf sogenannte „unechte“ Kreisverkehre ändern, das heißt, es gilt rechts vor links. Das wäre eindeutig und würde zum wirklichen Abbremsen und zu Achtsamkeit führen.“
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Auch im sozialen Netzwerk Facebook wird das Thema heiß diskutiert. „Ich finde Kreisverkehre gut“, schreibt beispielsweise ein User. „In England findet man sie fast an jeder Kreuzung und sie ermöglichen ein schnelleres Vorankommen als eine über Ampel gesteuerte Kreuzung es ermöglichen würde. Aber – und jetzt kommt das große Aber: Es macht absolut keinen Sinn, an einer solch kleinen Kreuzung einen Kreisverkehr zu installieren. Die Unfälle dort sprechen ja wohl eine mehr als deutliche Sprache. Rechts vor Links hätte es eventuell besser gelöst (...)“
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Ein Kreisverkehr sei aber immer noch kostengünstiger als jahrelang eine Ampel „pflegen“, argumentiert ein anderer Nutzer „pro Kreisel“. Die Skeptiker sind allerdings in der Überzahl: „Nur weil der Kreis jetzt rot ist, bremst da niemand. Und jedes Schlagloch in Moers bremst mehr als diese Schweller“, lautet eine weitere Meinung. Oder: „Die Minidrempel sind ein teurer schlechter Witz. Als großes Kreuz mitten über die Insel könnten sie eventuell was bringen. Aber da am Rand? Denjenigen, der mitten drüber fährt, hindern sie überhaupt nicht.“
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Das bestätigt auch dieser Leser: „Dort, wo die Minidrempel angebracht sind, nützen die überhaupt nichts, denn man kann mit den Rädern des Autos genau links zwischen den Drempeln und der kleinen ,Bordsteinkante’ des Kreises hindurchfahren, ohne über den Kreis selber, noch über die Drempel fahren zu müssen.“
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Zu guter Letzt gibt es noch einen konstruktiven Vorschlag eines Facebook-Users: „Haut in die Mitte ‚nen riesen Pflanzkübel drauf und gut ist“, sagt er. „Da kommt man dennoch mit Bus und Lastwagen durch!“

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