Moers Arbeitsmarkt leicht entspannt

Moers · Im Agenturbezirk warten noch 288 ehemalige BenQ-Mitarbeiter auf einen neuen Job. Um potenzielle Arbeitgeber davon zu überzeugen, Ungelernte einzustellen, bietet die Arge einen Lohnkostenzuschuss an.

grafschaft Immer mehr ehemalige BenQ-Mitarbeiter finden eine neuer Arbeitsstelle: Landes-Arbeitsminister Laumann hatte vorgestern verkündet, rund 82 Prozent der früheren Mitarbeiter des insolventen Handy-Herstellers hätten wieder einen Job. Das bestätigten gestern Renate Gollan, Geschäftsstellenleiterin der Arbeitsagentur Kamp-Lintfort, und Gerburg Dicks vom Jobcenter der Arge Kreis Wesel.

Anfang des Jahres waren im gesamten Agenturbezirk Wesel noch über 500 ehemalige BenQler ohne Job registriert, jetzt sind es "nur" noch 288. Im Agenturbezirk Kamp-Lintfort (mit Rheinberg und Alpen) wohnen 146, im Bezirk Moers (mit Neukirchen-Vluyn) 68, die übrigen noch arbeitslosen ehemaligen Beschäftigen des Handyproduzenten verteilen sich auf andere Bereiche der Arbeitsagenturen.

Maßnahmen speziell für die BenQ-Leute sind mittlerweile ausgelaufen. Generell ist die Arbeitslosigkeit im Juni in den Bezirken Kamp-Lintfort (minus 18 auf 3414, entspricht 8,4 Prozent) und Moers (minus 176 auf 4663, entspricht 7,2 Prozent) leicht zurückgegangen.

Kraftfahrer gesucht

Von der veränderten Beschäftigungslage profitieren vor allem kurzzeitig Arbeitslose. Offene Stellen gibt es insbesondere im Fachkräftebedarf — Metallfacharbeiter, Lkw-und Busfahrer sowie Handwerker werden gesucht. "Es melden sich jedoch auch Leute bei uns ab, von denen wir kaum gedacht hätten, dass sie aus eigenen Anstrengungen wieder eine Stelle finden", sagt Renate Gollan erfreut.

Arbeitsvermittler und Arge wollen noch mehr Menschen mit "Vermittlungshemmnissen", wie es im Fachjargon offiziell heißt, (wieder) in Jobs bringen und dazu bewegen, auch eher gering bezahlte Arbeitsverhältnisse anzunehmen: Dazu kann der Arbeitnehmer ein so genanntes Einstiegsgeld bei der Arge beantragen. Der Zuschuss zum Lohn des Arbeitgebers wird bis zu zwei Jahre lang gezahlt, auch Fahrtkosten können eventuell noch bezuschusst werden.

Um auf der anderen Seite potenzielle Arbeitgeber davon zu überzeugen, Ungelernte oder Benachteiligte einzustellen, bietet die Arge einen Lohnkostenzuschuss für den Arbeitgeber an. Seit dem 1. April gelte dieses Angebot branchen-übergreifend, erklärt Gerburg Dicks.

(RP)
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