Handball Borussia lässt sich zermürben

Mönchengladbach · Gegen das Schlusslicht der Oberliga, die SG Überruhr, fehlen den Gladbacher Handballern im Spiel nach vorne Ernsthaftigkeit und Konsequenz. „Nur 22 Tore zu werfen ist eine Katastrophe“, sagt Trainer Tobias Elis.

 Gegen die SG Überruhr taten sich die Borussen, hier Antoine Baup (am Ball) schwer und verloren gegen das Schlusslicht der Oberliga 22:23.

Gegen die SG Überruhr taten sich die Borussen, hier Antoine Baup (am Ball) schwer und verloren gegen das Schlusslicht der Oberliga 22:23.

Foto: Theo Titz

Borussia Mönchengladbach hinkt den eigenen Ansprüchen hinterher. Die Oberliga-Handballer unterlagen gegen die SG Überruhr, das Schlusslicht der Liga, 22:23 (10:12). „Ich kann es nicht fassen. Das war kein schwacher Gegner, aber es sah lange nicht so aus, als ob wir verlieren könnten“, sagte Trainer Tobias Elis. Allerdings habe sein Team, derzeit auf dem sechsten Rang platziert, dann in den entscheidenden Augenblicken das Momentum nicht auf seiner Seite gehabt.

Damit spielte der Trainer beispielsweise auf den Siebenmeter nach dem 16:16 an. Daniel Panitz trat an und traf nicht. Auch beim 18:18 verpasste Borussia die Chance zur Führung. Nach einer Finte von Sascha Ranftler entschieden die Schiedsrichter auf Schrittfehler. „Er ist frei aufs Tor gezogen. Die Schiris haben wahrscheinlich das Tippen nicht gesehen und die Situation falsch eingeschätzt“, mutmaßte Elis. Mitte der zweiten Hälfte schafften es die Gäste aus Überruhr vom 15:15 bis 19:19 immer, bei Gleichstand den Führungstreffer vorzulegen. Damit zogen sie den Borussen den Zahn. Nach dem 20:19 setzte sich Überruhr auf 22:19 ab. Die Gladbacher kämpften sich noch einmal heran. Moritz Krumschmidt und Ranftler verkürzten zum 21:22. Doch erneut schlug Überruhr mit dem 23:21 durch Pierre Sieberin, mit sechs Toren der beste Schütze der Überruhrer, zurück. In den letzten drei Minuten traf Lucas Feld zwar noch zum 22:23. Zu mehr reichte es nicht mehr.

Schon in der ersten Hälfte traten bei den Gastgebern einige Probleme zu Tage. Während das Team in der Defensive ordentliche Arbeit verrichtete, lief es in der Offensive nicht. Die Spieler schlossen zu früh ab, ihnen unterliefen unnötige Passfehler – etwa ins Seitenaus – oder sie trafen die falschen Entscheidungen, indem sie den gut abgedeckten Kreisläufer anspielten. „Wir haben denen in der ersten Hälfte bestimmt sechs Bälle geschenkt. Ein, zwei haben sie auch mit dem Gegenstoß bestraft“, berichtete Elis. Das zog sich auch durch die zweite Halbzeit. „Wir hatten einige Aussetzer, haben einfach nicht klar gespielt“, erklärte der Trainer. Seiner Mannschaft sei es auch in der Überzahl nicht gelungen, sich Vorteile zu erspielen.

„Überruhr hatte einen guten Tag. Für uns hat es einfach nicht gereicht“, meinte Borussias Trainer. Seine Spieler hätten es nicht geschafft, Rückschläge wie unglückliche Gegentore nach Abprallern vom Pfosten einfach abzuhaken. Der Ärger überwog, weil sich die Spieler in der Deckung aufrieben. „23 Gegentore sind völlig in Ordnung. 22 Tore zu werfen, ist dagegen eine Katastrophe“, sagte Elis. Seinen Spielern fehle im Moment die Konsequenz und Ernsthaftigkeit im Spiel nach vorne, zudem fehle den jungen Akteuren teilweise die Konstanz. Dass Torhüter Hendrik Nietsch angeschlagen sei, Thomas Prinz aufgrund von Rückenproblemen etwas geschont wurde und Clim Smits, „eine Bank in der Abwehr“, so Elis, nicht spielen konnte, erwähnte der Trainer zwar, wollte das aber nicht als Grund gelten lassen. „Wir müssen mit dem arbeiten, wie es ist“, sagte Elis.

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