Landtagswahl 2022 in Mönchengladbach Die FDP-Kandidaten  für den Landtag

Mönchengladbach · Mit Andreas Terhaag  und Daniel Winkens treten zwei Liberale an, die sich einig sind. Doch in das Landesparlament einziehen wird nur einer von beiden.

 Andreas Terhaag (r.) kandidiert im Wahlkreis 51 im Norden von Mönchengladbach für die FDP, Daniel Winkens im Wahlkreis 50 im Süden der Stadt.

Andreas Terhaag (r.) kandidiert im Wahlkreis 51 im Norden von Mönchengladbach für die FDP, Daniel Winkens im Wahlkreis 50 im Süden der Stadt.

Foto: Ilgner,Detlef (ilg)/Ilgner Detlef (ilg)

Wenn in der Politik behauptet wird, zwischen zwei passe kein Blatt Papier, soll das Einigkeit ausdrücken, oft ist aber das Gegenteil gemeint. Das ist bei Andreas Terhaag und Daniel Winkens anders. Sie sind sich wirklich einig. Das wird am Frühstückstisch in der Parteizentrale in Rheydt deutlich. Wenn der eine spricht, nickt der andere. Terhaag spricht mehr, Winkens nickt häufiger.

Das hat vermutlich auch mit ihrer Rollenverteilung im Berufsleben zu tun: Terhaag (54), der im Norden der Stadt kandidiert, ist seit 2015 Mitglied des Landtags.  Winkens (31), der im Süd-Wahlkreis antritt,  leitet Terhaags Abgeordnetenbüro. Sein Chef wird mit hoher Wahrscheinlichkeit dem nächsten Landtag wieder angehören. Terhaag hat Platz 18 auf der Landesliste. Aktuell sind die Liberalen mit 28 Sitzen im NRW-Parlament vertreten. Das wird also klappen. Dass Winkens mit Listenplatz 93 einzieht, ist nicht zu erwarten. 

Terhaag ist jenseits der Berufspolitik Ingenieur für Gebäudetechnik mit Schwerpunkt Heizung und Sanitär. Er ist alleinerziehender Vater zweier Teenager und Herrchen eines Hundes. Er steht an der Spitze der Liberalen in Mönchengladbach. In seiner Landtagsfraktion ist er sportpolitischer Sprecher. Dort sieht er auch seinen thematischen Schwerpunkt. So arbeitet er gerade an einem Konzept, wie bei Kindern die pandemie-bedingten Defizite beim Schwimmen kompensiert werden können. Die Nachfrage nach Schwimmkursen ist hoch, das Angebot zu gering, auch in Mönchengladbach. Eine Idee: Nicht nur Lehrer, auch Schwimmassistenten sollen zum Einsatz kommen.

„Freiheit bleibt systemrelevant“ steht auf Terhaags Wahlplakat. Das sei noch vor Beginn des Ukraine-Kriegs festgelegt worden, betont er. Nun ist es aktueller denn je. Winkens hat „Talent ist überall. Fördern wir es überall“ als Motto für sein Plakat gewählt. Ihm gehe es um Bildungspolitik, sagt er. Seine Schwerpunktthemen seien eigentlich Kultur und Umwelt. Doch mit Umwelt kann man als Freidemokrat eben nicht so punkten wie mit Bildung. Da ist er ganz offen. Er ist in Rheydt geboren, studierter Historiker und Politikwissenschaftler, hat noch eine Ausbildung als Groß- und Handelskaufmann drangehängt, arbeitete in der Heizungsbranche. Wieder eine Gemeinsamkeit.

Wie stehen sie zu bestimmten Themen? Etwa ein Tempolimit auf der Autobahn angesichts der Energiekrise. „Ich persönlich fahre meistens 120 km/h, bin kein Raser“, sagt Terhaag. Doch als Pflicht für alle will er das nicht einführen. „Der Staat muss nicht alles regeln“, stimmt Winkens zu. Eine allgemeine Impfpflicht lehnen beide ab, „für bestimmte Berufe ist sie denkbar“, sagt Terhaag. Die Maskenpflicht in Schulen hätte er jedoch bis zu den Osterferien gelassen.

Straßenbaubeiträge für Anwohner? „Wir wollen, dass die Bürger keine Beiträge zahlen“, sagt Terhaag. Aber die Kosten dürften nicht am Land hängenbleiben. Es müsse gesichert sein, dass die Kommunen „sich nicht goldene Straßen bauen und das Land das übernehmen muss“. Bei Sicherheit plädiert Terhaag für mehr Polizei-Präsenz. Unter der schwarz-gelben Landesregierung seien mehr Polizisten ausgebildet  und eingestellt worden, auch in Mönchengladbach.

  Daniel Winkens (l.) und Andreas Terhaag kandidieren für die FDP.

Daniel Winkens (l.) und Andreas Terhaag kandidieren für die FDP.

Foto: Ilgner,Detlef (ilg)/Ilgner Detlef (ilg)

Mit der CDU habe man fünf Jahre gut zusammengearbeitet, allerdings sei Armin Laschet als Regierungschef verlässlicher gewesen als sein Nachfolger Hendrik Wüst, sagt Terhaag. Ob es noch einmal für Schwarz-Gelb reicht, ist fraglich. Er wolle sich nicht auf ein Bündnis festlegen, sagt Terhaag. Und Winkens nickt.

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