Fragen und Antworten Was Sie zur Landtagswahl im Kreis Wesel wissen müssen

Kreis Wesel · Am 15. Mai findet in NRW die Landtagswahl statt. Welche Kandidaten im Kreis Wesel antreten, welche Wahlkreise es gibt, wie die Chancen stehen und wie 2017 die Ergebnisse waren.

  Der Düsseldorfer Landtag

Der Düsseldorfer Landtag

Foto: dpa/Fabian Strauch

Für die Menschen in Nordrhein-Westfalen beginnt 2022 wie ein Murmeltierjahr. Es ist schon wieder Wahlkampf. Acht Monate nach der Bundestagswahl wird am Sonntag, 15. Mai, ein neuer Landtag gewählt. Doch was bedeutet das für den Kreis Wesel? Ist in Düsseldorf ein ähnlicher Bedeutungsgewinn für den Kreis zu erwarten wie in Berlin, wo sich nun sieben Abgeordnete für die Region zuständig fühlen dürfen? Ein erster Ausblick.

Alle Ergebnisse der Landtagswahl in NRW 2022 im Wahlkreis Wesel III finden Sie am Abend des 15. Mai hier.

Was wird bei der NRW-Landtagswahl 2022 überhaupt gewählt?

Bei der Landtagswahl wird über die Zusammensetzung des Landesparlaments abgestimmt. Wie bei der Bundestagswahl können sich alle Wahlberechtigten dabei mit ihrer Zweitstimme für eine der antretenden Parteien und mit der Erststimme für einen der Direktkandidaten in den 128 Wahlkreisen entscheiden.

Welche Wahlkreise gibt es im Kreis Wesel?

Vier Wahlkreise befinden sich im Kreis Wesel. Dinslaken bildet mit dem Oberhausener Stadtteil Sterkrade den Wahlkreis 57 Oberhausen II – Wesel I. Im Wahlkreis 58 Wesel II gibt es eine rheinüberschreitende Änderung: Zu den linksrheinischen Kommunen Alpen, Kamp-Lintfort, Rheinberg, Sonsbeck und Xanten ist das rechtsrheinische Voerde gekommen. Der Wahlkreis 59 Wesel III umfasst Hamminkeln, Hünxe, Schermbeck und Wesel. Moers und Neukirchen-Vluyn bilden den Wahlkreis 60 Wesel IV bilden.

Wer vertritt den Kreis Wesel bislang im NRW-Landtag in Düsseldorf?

2017 eroberten folgende fünf Personen die Direktmandate: Stefan Zimkeit (SPD, Wahlkreis Oberhausen II – Wesel I), René Schneider (SPD, Wesel II), Charlotte Quik (CDU, Wesel III), Ibrahim Yetim (SPD, Wesel IV), Frank Börner (SPD, früherer Wahlkreis Duisburg IV – Wesel V).

Welche Kandidaten treten bei der NRW-Landtagswahl 2022 im Wahlkreis 59 – Wesel III an?

Im Wahlkreis Wesel III haben die Parteien folgende Direktkandidaten aufgestellt:

  • CDU: Charlotte Quik
  • SPD: Kerstin Löwenstein
  • Grüne: Elke Langenbrink
  • FDP: Nadine Kleinsteinberg
  • Die Linke: Hilmar Schulz
  • AfD: Holger Raumann
  • Die Partei: Marcel Schoiere
  • die Basis: Markus Bärmann
  • Team Todenhöfer: Jürgen Verkennis

Wer hat die besten Chancen, für Wesel in den Landtag zu kommen?

Gemessen am Landestrend dürften die CDU-Politikerin Quik und die Sozialdemokratin Löwenstein die besten Aussichten haben, den Wahlkreis direkt zu gewinnen. Quik möchte ihren Wahlkreis verteidigen, Löwenstein möchte ihn für die SPD zurückerobern. Nachdem das zur SPD neigende Voerde aber nicht mehr zum Wahlkreis gehört, dürfte das nicht einfacher geworden sein. Die CDU hat Charlotte Quik auf Platz 20 der Landesliste gewählt, Kerstin Löwenstein ist bei der SPD auf Platz 90 gelandet. Die Liste zieht dann, wenn einer Partei nach Zweitstimmen mehr Plätze im Landtag zustehen als sie Wahlkreise gewonnen hat. Eine große Rolle haben die Landeslisten bei den letzten Wahlen nicht gespielt. Wollen sie in den Landtag, müssen die beiden Hamminkelnerinnen den Wahlkreis gewinnen. Die Grüne Elke Langenbrink und die liberale Nadine Kleinsteinberg haben ebenfalls wenig Chancen, über die Landesliste einzuziehen.

Wie war das Ergebnis bei der NRW-Landtagswahl 2017?

2017 erlebte die SPD nicht nur auf Landesebene ein Desaster. 14.424 Wähler verloren die Genossen im Gesamtkreis Wesel im Vergleich zur Landtagswahl 2012. Das bedeutete ein Minus von 9,8 Prozentpunkten. Im Detail gab es durchaus Unterschiede. So holte Stefan Zimkeit (SPD) den damaligen Wahlkreis 56 (Sterkrade, Dinslaken) mit 41,7 Prozent vor Simone Stehr (CDU, 30,7). Im damaligen Wahlkreis 57 (Alpen, Kamp-Lintfort, Rheinberg, Sonsbeck, Xanten und der Ortsteil Vluyn) setzte sich SPD-Mann René Schneider mit 38,5 Prozent gegen Rainer Groß (CDU, 36,8) durch.

Die CDU in Wesel berauschte sich 2017 an einem wahren Feiertag. Mit der damals 34-jährigen Kandidatin Charlotte Quik aus Hamminkeln-Brünen an der Spitze schlossen die Christdemokraten mit 33,1 Prozent der Zweitstimmen in einem tendenziell eher roten Wahlkreis fast wieder auf. Die SPD kam auf 34 Prozent. Für die Partei punkten konnte Quik besonders in ländlichen Gemeinden. Selbst im traditionell roten Wesel lag sie mit Norbert Meesters (SPD) nahezu gleichauf. Am Ende wurde der Amtsinhaber im Wahlkreis abgewählt. Mit 39,4 zu 36,9 Prozent schlug Quik Meesters klar. 32.058 Wähler gaben ihr ihre Erststimme, Meesters holte 30.029. Der Landestrend half zweifellos mit.

Im damaligen Wahlkreis 59 (Moers und der Ortsteil Neukirchen von Neukirchen-Vluyn) gewann Ibrahim Yetim (SPD) mit 42,2 Prozent deutlich vor dem heutigen Landrat Ingo Brohl (CDU, 34,6), Martin Borges (FDP, 9) und Gudrun Testeegen (Grüne, 4,3).

Und noch ein Gebiet ging 2017 an die SPD. Im damaligen Wahlkreis 63 (Hamborn und Walsum von Duisburg sowie Budberg und Orsoy von Rheinberg) gewann Frank Börner mit 41,6 Prozent vor Frank Heidenreich (CDU, 23,9).

Wie war 2017 die Wahlbeteiligung im Kreis Wesel?

Die Wahlbeteiligung lag 2017 im gesamten Kreis Wesel über dem Landesdurchschnitt. 67,5 Prozent der Wahlberechtigten gaben ihre Stimme ab, im NRW-Schnitt waren es 65,2 Prozent. Spitzenreiter bei der Wahlbeteiligung war die Gemeinde Schermbeck mit 74,9 Prozent, Schlusslicht die Stadt Kamp-Lintfort mit 59,4 Prozent.

Alle Infos zur Landtagswahl in den benachbarten Wahlkreisen aus:

(fws/her)
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