In Nepal Mönchengladbacher bauen für Menschen in Not

Mönchengladbach · Fünf Mitarbeiter der Dornieden Gruppe unterstützten in Nepal Familien beim Bau erdbebensicherer Häuser. Nach ihrer Rückkehr berichten sie, warum es sich gelohnt hat.

 Fünf Mitarbeiter von Dornieden haben in Nepal zwei Häuser gebaut ehrenamtlich.

Fünf Mitarbeiter von Dornieden haben in Nepal zwei Häuser gebaut ehrenamtlich.

Foto: Dornieden

Vor vier Jahren erschütterten mehrere Erdbeben den Himalaya-Staat Nepal. Das Beben im April 2015 ging als die schwerste Katastrophe in der Geschichte des Landes ein. Es gab tausende von Toten. Gebäude und Infrastruktur wurden zerstört, Millionen von Menschen verloren das Dach über dem Kopf. 

Auch heute noch sind die Folgen der Katastrophe in dem bitterarmen Land überall spürbar, noch immer fehlt es an Wohnraum. Jetzt kam tatkräftige Hilfe aus Deutschland, unter anderem aus Mönchengladbach. Fünf Mitarbeiter des Bauunternehmens Dornieden nahmen an einem internationalen Freiwilligeneinsatz teil und bauten gemeinsam mit den nepalesischen Familien Häuser in der schwer betroffenen Region Kavre.

Die Dornieden Gruppe beteiligte sich schon zum zweiten Mal an einem solchen Hilfsprojekt, das von der Organisation Habitat for Humanity und als deutschem Partner vom Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen durchgeführt wird. Die Mitarbeiter wurden dafür eine Woche freigestellt, außer den Reise- und Unterbringungskosten fiel pro Teilnehmer auch eine Spende für Baumaterialien an.

„Eigentlich wollten wir drei Mitarbeiter auswählen, die in Nepal zum Einsatz kommen sollten“, sagt Personalreferent Sebastian Duve. Aber die Begeisterung unter den Mitarbeitern war so groß, die Bewerbungen waren so kreativ, dass das Unternehmen fünf Teilnehmer auswählte. Sie reisten über Kathmandu, die laute, chaotische, staubige Hauptstadt des Landes, nach Kavre zu ihrem Einsatzort. Außer waren 15 weitere Teilnehmer aus Deutschland mit dabei.

„Ich fand sehr faszinierend, wie schnell wir zu einem Team zusammengewachsen sind“, sagt Malte Kensy, in Mönchengladbach Bauleiter bei Dornieden. Die Bauexperten aus Deutschland besprachen jeden Tag mit dem verantwortlichen Ingenieur vor Ort das Tagesziel und dann wurde losgelegt. „Wo es Arbeit gab, war auch jemand, der sie übernahm“, sagt Ralf Keldenich, ebenfalls Bauleiter.

Die Gladbacher lernten auch das Mauern mit ungleich großen Steinen. „Das war schon gewöhnungsbedürftig, aber es gab eben auch Steine, die aus den Ruinen geholt worden waren“, erzählt Planungsleiter Frank Kuhlemann. Doch die Fachleute kamen schnell mit der Situation zurecht. Immer beim Bau dabei; die Familie, die das Haus nach Fertigstellung bewohnen wird. „Es war schon beeindruckend, wie zierliche Frauen sich ganz selbstverständlich einen 50 Kilo Sack Zement nehmen“, sagt Keldenich. Die deutschen Helfer nehmen die Einheimischen als freundlich, gelassen, zurückhaltend und sehr respektvoll wahr.

Zwei Häuser entstanden, während das Dornieden-Team tatkräftig zupackte. „Die Häuser umfassen zwei Räume mit insgesamt 30 bis 35 Quadratmetern und sind für jeweils eine Familie gebaut“, sagt Ralf Keldenich. Die Helfer legten sich ins Zeug und übertrafen am letzten Tag ihr Tagesziel, aber sie schafften es nicht, das zweite Haus zu vollenden. „Schade, wir sind nicht ganz so weit gekommen, wie wir es gern gehabt hätten“, sagt  Kuhlemann.

Aber die Arbeiten gehen auch nach der Abreise der deutschen Unterstützer weiter und bald wird auch die zweite Familie in ihr nun erdbebensicheres Haus einziehen können.

 Die Häuser sind nicht groß, bieten aber einer ganzen Familie Platz.

Die Häuser sind nicht groß, bieten aber einer ganzen Familie Platz.

Foto: Dornieden
 Erst sollten drei Mitarbeiter reisen, doch dann durften fünf nach Nepal.

Erst sollten drei Mitarbeiter reisen, doch dann durften fünf nach Nepal.

Foto: Dornieden

Und das Fazit der Helfer? Hat sich der Einsatz gelohnt? Ja, sagen alle überzeugt. „Wir konnten wirklich helfen“, glaubt Frank Kuhlemann. „Ich würde es noch mal machen“, erklärt Malte Kensy. „Man erkennt dabei, was wirklich wichtig ist.“ Es sei eine großartige Erfahrung, die auch zur persönlichen Weiterentwicklung beitrage, meint Ralf Keldenich.

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