Finanzielle Unterstützung für Mönchengladbach LVR gab 164,4 Millionen Euro für Soziales und Kultur

Mönchengladbach · Es wäre ein Bombengeschäft, was Mönchengladbach mit dem Landschaftsverband Rheinland macht, ginge es um Kommerz. 77,7 Millionen Euro hat die Stadt 2019 an den Verband gezahlt, aber 164,4 Millionen von ihm erhalten.

 Die psychiatrische Klinik an der Heinrich-Pesch-Straße wird auch vom Landschaftsverband betrieben.

Die psychiatrische Klinik an der Heinrich-Pesch-Straße wird auch vom Landschaftsverband betrieben.

Foto: Bauch, Jana (jaba)

Freilich ging es dabei nicht um kommerzielle Interessen, sondern um die Finanzierung etwa von Hilfen für Menschen mit Behinderungen oder psychischen Erkrankungen, um Umweltschutz, Kriegsopferversorgung und Kulturpflege.

Auf diesen und einigen weiteren Gebieten übernimmt der Landschaftsverband als Zusammenschluss von 25 rheinischen Städten und Kreisen sowie der Städteregion Aachen Aufgaben, die eine einzelne Kommune alleine nicht oder nur in eingeschränkterem Umfang leisten könnte. Dafür zahlen sie an den LVR eine sogenannte Umlage, und die betrug im Fall Mönchengladbach besagte 77,7 Millionen Euro. Von dem Betrag, den der LVR zurücküberwies stammten nach dessen Angaben 103,7 Millionen Euro aus eigenen Verbandsmitteln sowie weitere 60,7 Millionen aus Mitteln des Bundes und des Landes, die der LVR verwaltet. Dazu gehört beispielsweise die Ausgleichsabgabe, die Arbeitgeber zahlen müssen, wenn sie nicht genug Menschen mit Behinderung beschäftigen.

LVR-Mittel für Sozialleistungen waren der dickste „Brocken“ in den Zuwendungen des Verbands nach Mönchengladbach. Alleine 93,3 Millionen flossen für Eingliederungshilfen für Menschen mit Behinderungen, fast 4,4 Millionen für Pflegebedürftige, fast 57,3 Millionen für Kinder-, Jugend- und Familienhilfen.

Der Landschaftsverband Rheinland spielt auch als Arbeitgeber eine nicht unbedeutende Rolle in der Stadt. Insgesamt arbeiten in der LVR-Förderschule und dem LVR-Klinikverbund 476 Mitarbeitende. Mehr als 410 von ihnen sind laut Landschaftsverband direkt bei dem Verband beschäftigt. In der Mönchengladbacher LVR-Förderschule werden 167 Kinder und Jugendliche unterrichtet.

Dass die Geben- und Nehmen-Bilanz für Mönchengldach so positiov ausfiel, hat auch mit einem Beschluss der Landschaftsversammlung im Oktober 2018 zu tun. Dieses mit Vertretern aus den Kommunen bestückte politische Gremium des LVR hat damals den für die Ermittlung der fälligen Zahlungen an den Verband maßgeblichen Umlagesatz für 2019 gesenkt, auf 14,43 Prozent. Dies sei die dritte Senkungen in Folge gewesen, teilte der LVR mit. Auf diese Weise sei die Stadt Mönchengladbach über die drei Jahre hinweg um insgesamt 12,9 Millionen Euro entlastet worden.

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