Mönchengladbach Feuerwehr übt Bergung nach Flugzeugabsturz

Mönchengladbach · Dieses Wochenende werden die Nachwuchshelfer von Feuerwehr und Rotem Kreuz so schnell nicht vergessen. Über 24 Stunden jagte bei einer Großübung ein Fallbeispiel das nächste – von der Katze auf dem Baum über den Verkehrsunfall mitten in der Nacht bis zum Flugzeugabsturz auf dem Rollfeld des Mönchengladbacher Flughafens. "Wir haben alle Szenarien realistisch nachgestellt. So könnten die Einsätze tatsächlich aussehen", sagt der DRK-Bereitschaftsleiter in Neuwerk, René Hartmann. Geschult werden sollte vor allem die reibungslose Zusammenarbeit zwischen Feuerwehrleuten und Rettungssanitätern.

16-Jähriger als Einsatzleiter

So wirklichkeitsgetreu hatte sich Christian Mertens die Fälle nicht vorgestellt. Als er sich in den Einsatzwagen setzt, beginnen bei dem 16-Jährigen leicht die Hände zu zittern. Schon wieder ist der Alarm gegangen, diesmal brennt ein Gebäude. Dichter Rauch steigt aus dem Haus empor, in dem fünf Personen vermisst werden, darunter ein Feuerwehrmann. Zudem muss eine Person reanimiert werden. Und Mertens hat den Einsatz vor Ort zu koordinieren. "Auch wenn es eine Übung ist, spürt man die Nervosität", sagt der 16-Jährige.

Das Mitglied der Jugendfeuerwehr Neuwerk muss auch den Kontakt zum Jugendrotkreuz halten. Dort betreut Dirk Pfeiffer die Verletzten. "Die Zusammenarbeit läuft bisher sehr gut", sagt der 21-Jährige zur Premiere. Der Nachwuchs der Freiwilligen Feuerwehr und des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Neuwerk probten erstmals gemeinsam. "Beide Gruppen haben damit die Gelegenheit, den Arbeitsbereich des anderen besser kennen zu lernen", erklärt Hartmann, der mit seinen Kollegen die 20 Jugendlichen einen Tag lang unter Strom hielt und ständig vor neue Herausforderungen stellte. Vor lauter Aufregung kam kaum einer zum Schlafen, der letzte Alarm wurde morgens um 6.10 Uhr ausgelöst.

Bei aller Anstrengung mochten Pfeiffer und Mertens den Einsatz-Marathon nicht missen. "Ich möchte für die Anforderungen bereit sein, wenn ich später bei realen Einsätzen dabei bin", sagt Pfeiffer. Die Resonanz auf die Übung war schon im Vorfeld so groß gewesen, dass die Organisatoren das Angebot wiederholen werden.

(RP)
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