Lichttest Polizei kontrolliert junge Radfahrer

Mettmann · In der dunklen Jahreszeit ist eine sehr gute Beleuchtung besonders wichtig. Doch es gibt immer wieder eklatante Mängel an den Rädern.

 Großer Fahrrad-Lichttest: Polizistin Katja Lindemann füllt eine Mängelkarte aus.

Großer Fahrrad-Lichttest: Polizistin Katja Lindemann füllt eine Mängelkarte aus.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Es sind keine Einzelfälle: Immer wieder tauchen junge Radfahrer auf, die man nicht erkennen kann: Dunkle Kleidung und mangelhafte oder gar keine Beleuchtung sind doppelt gefährlich.

In den vergangenen beiden Wochen haben Polizeibeamte der Kreispolizeibehörde Mettmann in Kooperation mit der Kreisverkehrswacht Mettmann und der Zweiradmechaniker-Innung Mettmann im gesamten Kreisgebiet die Beleuchtungen von jungen Radfahrern überprüft. Im Fokus der Fahrrad-Lichttest-Aktion 2019 standen dabei bereits im elften Jahr in Folge abermals Rad fahrende Schülerinnen und Schüler auf ihren Wegen zu ihren weiterführenden Schulen.

Verkehrssicherheitsberater und weitere unterstützende Polizeibeamte der Direktion Verkehr kontrollierten dabei in den dunklen Morgenstunden von 7.30 bis 8.30 Uhr insgesamt 2900 Fahrräder an 21 beteiligten Schulen im gesamten Kreis Mettmann.

Dabei stellten sie an 357 Fahrrädern lichttechnische Mängel fest, die auf einer Mängelkarte dokumentiert und anschließend an die Erziehungsberechtigten der Schülerinnen und Schüler geschickt wurden. Damit verbesserte sich die Mängelquote im Vergleich zum Vorjahr minimal von 12,69 Prozent auf 12,43 Prozent.

Die Schülerinnen und Schüler bzw. ihre Eltern wurden aufgefordert, die von der Polizei dokumentierten Mängel zu beseitigen. Nach Beseitigung der aufgeführten Mängel werden diese Karten von der Schule eingesammelt und von der Dienststelle der Verkehrsunfallprävention der Kreispolizei ausgewertet.

Die Erziehungsberechtigten werden nun nochmals persönlich kontaktiert, wenn die Mängelkarte nicht in den Rücklauf kommt und die mangelhafte oder fehlende Beleuchtungseinrichtung somit nicht instand gesetzt wurde. Die Lehrerinnen und Lehrer der Schulen, die an den Kontrollen teilnahmen, wirken so rege mit und halten ein Auge auf die durchzuführenden Reparaturen.

Ziel der Aktion ist es, über die Unfallfolgen durch nicht funktionstüchtige Beleuchtung am Fahrrad aufzuklären und somit dazu beitragen, die Unfallzahlen zu reduzieren. So soll die Verkehrssicherheit junger Radfahrerinnen und Radfahrer gefördert werden.

Dabei machen die Kooperationspartner insbesondere darauf aufmerksam, dass die an den Rädern angebrachten Akku- und Batterieleuchten weniger das eigene Sehen unterstützen sollen, sondern vielmehr dem Zwecke dienen, dass Radfahrer von anderen Verkehrsteilnehmern (insbesondere Auto- und Lkw-Fahrern) möglichst frühzeitig wahrgenommen werden.

Es gibt aus Sicht der Polizei neben der mangelhaften Beleuchtung an Rädern ein weiteres großes Problemfeld: Die Zahl der verunglückten Rad- und Pedelecfahrer im Kreis Mettmann steigt. Lag sie 2017 bei 380, waren es 2018 schon 466. Das ist eine Steigerung um 22,63 Prozent.

Davon waren 2018 genau 83 und im Vorjahr 84 schwer verletzt. 381 Betroffene wurden im vergangenen und 295 im vorvergangenen Jahr leicht verletzt. Polizei und Feuerwehr sind alarmiert. Denn die wachsenden Zahlen sind zwar zum einen durch die steigende Zahl an Rad- und Pedelec-Fahrern zu begründen, die sich auch in der Unfallstatistik niederschlagen.

Zum anderen aber trifft es vor allem ältere Menschen, die nicht mehr so mobil und es nicht gewohnt sind, in schnellerem Tempo auf Pedelecs zu fahren.

Darüber hinaus müssen sich auch andere Verkehrsteilnehmer, allen voran die Autofahrer, an den wachsenden Anteil von Rad- und Pedelec-Fahrern sowie elektrisch betriebenen Tretroller (E-Scooter) im Straßenverkehr gewöhnen. Damit dürfte auch die Zahl der Unfälle steigen, befürchten Einsatzkräfte.

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