Amüsantes bis Satirisches in Mettmann-Süd Karikaturen-Ausstellung zum Thema Alter

Mettmann · Das Alter nehmen die manchmal satirischen, vor allem aber amüsanten Zeichnungen im Caritas-Haus der Begegnung am Vogelskamp unterhaltsam auf die Schippe. Die Ausstellung in Mettmann-Süd ist montags bis freitags 9 bis 16 Uhr zu sehen.

 Martin Sahler von der Caritas ist Mitveranstalter der Karikaturen-Ausstellung im Treffpunkt Süd am Vogelskamp.

Martin Sahler von der Caritas ist Mitveranstalter der Karikaturen-Ausstellung im Treffpunkt Süd am Vogelskamp.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Vom witzig über bissig bis hin zu bitterböse sind die mit spitzer Feder gearbeiteten Zeichnungen der Ausstellung „Alter in der Karikatur“. Sie wurde jetzt im Haus der Begegnung der Caritas am Vogelskamp eröffnet.

Diese Ausstellung wurde in einem Forschungsprojekt der Universität Heidelberg durch die Humorexpertin Franziska Polanski initiiert und wandert seit 2015 durch die Republik. Caritas-Mitarbeiter Robert Güde hat sie in Zusammenarbeit mit Martin Sahler vom Caritas-Fachdienst für Integration und Migration entdeckt – und nach Mettmann geholt.

Bekannte und weniger bekannte Karikaturisten hatten sich der Thematik „Alter und wie die verschiedenen Generationen damit umgehen“ genähert und eine Fülle von Arbeiten aller Schattierungen daraus gemacht. Die Arbeit von Wolfgang Horsch beispielsweise sollte offensichtlich provozieren, zeichnete er neben eine Babyklappe auch eine Seniorenklappe – frei zur Entsorgung. Dass Opa auf einer engen Gebirgsstraße wohl ganz langsam fuhr, veranlasste den Enkel zum Kommentar: „Cool Opa, du hast schon fünf Follower“. Sportlich weiter ging es bei einer Neuinterpretation der Tour de France, bei der die Teilnehmer einen Rollator benötigen. Nach dem Geschmack mancher Premierenbesucher „vielleicht ein wenig grenzwertig, aber Karikaturen sollen ja an Grenzen stoßen“. Auch die Zeichnung, auf der ein alter Mann auf dem Weg zur Haustür aufzählt, ob er nichts vergessen hat: Brille, Brieftasche, Handy, Hosenschlitz, gehörte in diese Kategorie.

Und alle, die Körperverschönerungen per Tattoo nicht mögen, ließ die Arbeit von Gerhard Haderer grinsen: Ein junges Mädchen und eine alte Frau hatten beide ein Tattoo auf dem Po und ein sehnsuchtsvoller Blick der Alten ließ verlauten: „Meines war auch einmal ein Adler“.

Das von Fans als „legendäre Klavierspiel“ von Oliver Richter wartete zur Ausstellungseröffnung mit einer passenden Doppeldeutigkeit auf. Zu Gehör kam auch das Stück „Perdido – verloren, vergessen“. Eine sehenswerte Ausstellung, die der Caritas-Verband anlässlich seiner Kampagne „Vielfalt. Vielwert“ initiierte. Damit sollen alle Generationen in den unterschiedlichsten Lebensbereichen angesprochen werden, ob mit oder ohne Behinderung, ob alt oder jung – alle möglichen Facetten des Daseins sind wertvoll, so lautet der Leitsatz.

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