Erkrath Buntstifte für mehr Sicherheit

Erkrath · Interview Die Erkrather Künstlerin Silke Noltenhans hat mit Kindern der Regenbogenschule Kunstobjekte gebastelt. Die überdimensionalen Stifte sollen die Umwelt schöner und den Schulweg sicherer machen.

 Schüler der Regenbogenschule bei der Arbeit: Sie zaubern aus Rundhölzern eine Buntstift-Skulptur.

Schüler der Regenbogenschule bei der Arbeit: Sie zaubern aus Rundhölzern eine Buntstift-Skulptur.

Foto: Privat

Unter dem Titel "Kids bunt und spitz – zueinander auf sicherem Weg" haben die Kinder der der Regenbogenschule ein Kunstwerk aufgestellt. 60 Mädchen und Jungen haben ein Schuljahr lang unter Anleitung der Künstlerin Silke Noltenhans an dem Objekt gearbeitet, um ihr Schulumfeld auf künstlerischem Weg verkehrssicherer zu gestalten. Das Projekt soll zum Einschulungstag am 23. August besondere Bedeutung kommen. Wir sprachen mit der Initiatorin Silke Noltenhans über ihre Arbeit mit Schülern.

Was sollen die Bleistift-Skulpturen aussagen?

Noltenhans Wir wollten ein sinnvolles Kunstprojekt im öffentlichen Raum schaffen, an dem möglichst viele Grundschulkinder mitarbeiten. Außerdem wollten wir die beiden Schulstandorte (Kempen und Unterfeldhaus) miteinander sichtbar verbinden. Eine Verbindung, die gemeinsam von den Kindern beider Standorte geschaffen wurde, kann dazu beitragen, ein Zusammengehörigkeitsgefühl zu entwickeln.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen?

Noltenhans Da bei klassen- und standortübergreifenden Projekten die Kinder zwischen den Schulen zu Fuß pendeln müssen und der direkte Weg (vor allem über die Johannesberger Straße) trotz Tempo-30-Zone viele Gefahren birgt, wollen wir mit den Buntstift-Skulpturen nicht nur den öffentlichen Raum farbenfroh und kinderfreundlicher gestalten, sondern Verkehrsteilnehmer sensibilisieren, dass dort ein Schulweg ist und Rücksicht genommen werden muss. Teilweise gibt es keine Bürgersteige oder Fahrradwege oder nur sehr schmale Bürgersteige und man muss ständig zwischen den Bürgersteigen auf den unterschiedlichen Straßenseiten wechseln. Es gibt unübersichtliche Kurven mit hohem Pflanzenbewuchs, und auf der Straße parkende Autos müssen umgangen werden.

Wie kann ein Kunstprojekt die Verkehrssicherheit verbessern?

Noltenhans Es kann Aufmerksamkeit erregen. Die Buntstifte sind in Regenbogenfarben gestaltet; zum einen leuchten die Farben stark, zum anderen symbolisieren sie den Namen der Schule. Außerdem ist der Buntstift ein klares und starkes Signal, das auf Kinder hinweist. Das Projekt wird vom Verkehrsclub Deutschland begleitet, der sich mit der Verkehrssituation vor Schulen befasst.

Wie gefällt das Projekt den Kindern?

Noltenhans Die Kinder haben das Thema sehr gut aufgenommen. Zuerst haben wir uns in drei Gruppen mit je zwölf Kindern dem Thema Malen genähert. Anschließend begannen wir mit den Vorbereitungen für das Modell. Die Kinder haben Rundhölzer gesägt, geschliffen und angemalt. Daraus entstanden Mini-Buntstift-Skulpturen. Häuser wurden aus kleinen Schachteln aus dem Haushaltsmüll gebastelt. Dann haben wir große Sperrholzplatten angeschliffen, grundiert, Straßen und Grundstücke eingezeichnet. Der Weg zwischen den Standorten ist so genau wie möglich eingehalten worden. Es gefiel ihnen sehr, ihre Umwelt so zu gestalten, wie sie sie gern hätten: mit Obstbäumen, Teichen, viel Wiese.

Arbeiten Sie öfter mit Kindern zusammen?

Noltenhans Ja, sowohl in meinem Atelier, aushilfsweise auch als Kunstlehrerin am Gymnasium und in Projekten. Im nächsten Jahr werden wir uns mit dem Thema "LandArt für alle von kleinen Künstlern" beschäftigen.

Thomas Peter stellte die Fragen

(RP)
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