Mettmann 200 Anschlüsse tagelang tot

Mettmann · Viele Haushalte in Metzkausen hatten wegen eines Kabelschadens vier Tage kein Telefon und Internet mehr. Gewerbetreibende und Höfe klagen über Umsatzverluste. Die Telekom löste erst gestern Nachmittag das Problem.

 Johannes Kircher ist Eigentümer des Gut Schobbenhaus und lebt von der Direktvermarktung. Ohne Telefon und Internet konnte er tagelang keine Aufträge annehmen.

Johannes Kircher ist Eigentümer des Gut Schobbenhaus und lebt von der Direktvermarktung. Ohne Telefon und Internet konnte er tagelang keine Aufträge annehmen.

Foto: Dietrich janicki

Am Samstag fielen um die Mittagszeit plötzlich Telefon, Fax und Internetverbindung aus. Erst glaubte Johannes Kircher nur an eine kleine Störung. Der Landwirt an der Außenbürgerschaft am Rande Metzkausens wartete und rief dann die Telekom an. Das Ergebnis: nichts. Bis gestern. "Ich warte seit vier Tagen auf Wiederherstellung der Leitungen." Nicht nur er. Bis gestern brachen nach RP-Informationen in mindestens 200 Haushalten, Höfen und Gewerbebetrieben nacheinander das komplette Telefon- und Internetnetz weg. Die Telekom analysierte tagelang die Verbindungen und stellte schließlich einen Kabelschaden in dem Gebiet der Außenbürgerschaft fest. Gestern Nachmittag war alles wieder in Ordnung.

Dauerregen sorgt für Kabelbruch

Rolf Beckershoff ist ebenfalls Landwirt. Seit Tagen rief er bei der Störungsstelle der Telekom an. Immer wieder landete er in Warteschleifen, immer wieder wird er vertröstet. "Es ist einfach nicht zu fassen. Wir sind beruflich auf Telefon, Fax und Internet angewiesen", sagt er. Er beklagt deutliche Einbußen bei den Bestellungen für seinen Hofverkauf von Gut Katers. Handwerksbetriebe, kleine Dienstleister und die Höfe: Die wirtschaftlichen Auswirkungen sind nicht gering.

In ihrer Not wendeten sich die Bewohner an die Stadt. Stephan Kopp, Leiter des Gebäudemanagements, meldetete sich noch am Montag bei der Telekom. "Es ist unhaltbar, dass sich keiner darum kümmert", sagt er. "Doch, wir wissen um die Unannehmlichkeiten der Kunden", sagt Telekom-Sprecher George-Stephen McKinney. Seit Tagen prüfte das Unternehmen, wo genau die Ursache für den Schaden zu suchen ist. Am Dienstag war ein Spür-Trupp vor Ort, um den Schadensort zu finden. Schließlich stellten die Fachleute fest, dass durch Dauerregen eingedrungenes Wasser in die Kabelummantelungen zum Bruch der Leitungen geführt hatten, sagte McKinney.

Gestern kam der Bautrupp der Telekom zu Außenbürgschaft, grub den Boden aus und ersetzte das defekte Kabelteil. Ab 16 Uhr liefen die ersten Telefone wieder, und die Internetzugänge waren wieder da. "Es ist bereits die dritte Störung in einem Dreivierteljahr gewesen", sagt Kircher. Ärgerlich für alle Betroffenen sind die zum Teil erheblichen Kosten, die entstanden sind. Denn nur per Handy war das Unternehmen zur Störungsmeldung erreichbar. Tagelang.

(RP)
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