Erkrath A 3: Noch mehr Lärmschutz

Düsseldorf · Der Flüsterasphalt auf der A3 geht den Parteien nicht weit genug. Denn nördlich der Neandertalbrücke soll der Straßenbelag nicht saniert werden. Darunter leidet vor allem Alt-Erkrath. Viel Lärm macht aber auch die A 46.

Vor kurzem hat das Verkehrsministerium entschieden, dass auf dem rund 3,5 Kilometer langen Autobahnabschnitt zwischen dem Hildener Kreuz und der Neandertalbrücke so genannter Flüsterasphalt verlegt wird. Der Lärm der Autobahn soll so für die Bürger in Erkrath spürbar weniger werden. Rein theoretisch könnte der Krachder täglich rund 130 000 Fahrzeuge um die Hälfte sinken.

Darüber freuen sich die Politiker der Erkrather Parteien sehr. "Ich habe das nicht für möglich gehalten, ohne dass wir klagen müssen", sagte Peter Knitsch von den Grünen. Im Verkehrsausschuss sprach er von einem "gewaltigen Erfolg" und klopfte sich damit ein wenig selbst auf die Schulter. Die Grünen hatten gemeinsam mit allen Parteien dafür gekämpft, dass auf der A 3 Flüsterasphalt verlegt wird. Alle Parteien hatten sich für die Erstellung eines Lärmaktionsplans für die Stadt Erkrath eingesetzt, der bestimmte Grenzwerte für die Lärmbelastung bei Tag und bei Nacht festsetzt.

Nur ein Zwischenziel erreicht

Doch Knitsch geht der versprochene Flüsterasphalt mit dem schönen Namen Opa (steht für Offenporiger Asphalt) noch nicht weit genug. Denn der Landesbetrieb will die marode Betonfahrbahn der A3 nur bis zum Ende der Neandertalbrücke sanieren. Der darauf folgende Streckenabschnitt von und in Richtung Mettmann soll zunächst nicht saniert werden. "Aber gerade von dort ist Autobahnlärm für Alt-Erkrath zu erwarten", sagte Bernhard Osterwind von der BmU. Von der Erhöhung sei der Lärm in Erkrath zu hören. Nun soll der Landesbetrieb noch einmal angesprochen werden, mit dem Ziel auch dort Flüsterasphalt zu verlegen. Die Politiker konnten sich immerhin darauf einigen, ein "wertvolles Zwischenziel" erreicht zu haben. Eine ursprünglich vorgesehene Klage gegen den Landesbetrieb Straßen NRW ist aller Voraussicht nach vom Tisch.

Allerdings soll der von der Stadt eingeschaltete Gutachter noch einmal befragt werden und die Zahl der Betroffenen und die Lärmbelastung durchrechnen. Ein neues, bislang noch nicht breit diskutiertes Lärmproblem hat Knitsch mit der Autobahn 46 ausgemacht. Die teils sechsspurige Strecke sei erst in jüngster Zeit saniert worden, allerdings nicht mit Flüsterasphalt. Je nach Wind und Wetterlage seien aber große Teile Hochdahls sowie Unterfeldhaus vom Lärm der Autobahn betroffen. Allerdings weiß Knitsch selbst, dass die A 46 ausschließlich über Hildener Stadtgebiet verläuft und die Erkrather in Folge dessen nicht viel ausrichten können. Die Verwaltung solle allerdings nachfragen, inwieweit die Stadt Hilden eventuell auch an einem Lärmaktionsplan arbeitet.

(RP)
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