Mettmann Ein exotisches Katzen-Konzert

Düsseldorf · 80 Mädchen und Jungen der sechsten Klassen der Carl-Fuhlrott-Realschule entführen die Zuhörer mit ihrem Konzert in den Dschungel. Afrikanische Gesänge und fremde Rhythmen beherrschen den ungewöhnlichen Auftritt. Dazu treiben geheimnisvolle große und kleine Katzen ihr Unwesen. Ein Experiment, das allen Beteiligten Spaß macht.

Die Bühne ist in dunkelgrünes Licht getaucht. Aus den Lautsprechern in der Aula der Carl-Fuhlrott-Realschule tönen Vogelgezwitscher und das Zirpen der Grillen an einem heißen Tag. Eine Klapperschlange ringelt sich durch das hohe Gras. Die Buschtrommeln auf der Bühne nehmen den Rhythmus der Savanne auf und lassen den König der Tiere majestätisch durch sein Reich schreiten.

Ein Projekt mit Monika Denstorff

Große und kleine Katzen haben die 80 Schüler der sechsten Klassen zum Thema ihres Konzertes gemacht. Um von den nächtlichen Schatten der Wildkatzen, die auf Samtpfoten durch die Dunkelheit huschen, bis zum König der Löwen das Motto mit viel Kreativität auf die Bühne zu bringen, haben sie sich an zwei Projekttagen auf ihren großen Auftritt vorbereitet. "Die Schüler hatten die Wahl zwischen Gesang, Tanz, Percussion und Kulissengestaltung", berichtet Monika Denstorff. Sie hat das Spektakel mitorganisiert. "Die Kinder wissen, dass die Aula zur Aufführung voll ist und genießen, trotz aller Aufregung dieses Gefühl." Die Augen Trommler leuchten katzenhaft im grünen Dämmerlicht. Hinter ihnen schauen Raubkatzenköpfe aus dem Dickicht der Kulisse hervor. "Samamaa, Samamee", schallt die volle Stimme von Gabriele Leyendecker durch den Saal. "Samamaa, Samamee", stimmen die die Schüler, begleitet vom gleichmäßigen Takt der Trommler ein. Die afrikanischen Gesänge klingen fremd in den Ohren der Zuhörer. Einige kichern verunsichert. Ungläubige Blicke haben Gabriele Leyendecker auch verfolgt, als sie den Liedruf ihrer Percussion-Gruppe präsentiert hat. "Die meisten haben sich erst nicht so richtig getraut. Doch mir war wichtig, dass sie ihre Unsicherheit überwinden und etwas Ungewöhnliches ausprobieren", sagt die Trommeltrainerin. "Für viele Kinder ist es das erste Mal, dass sie selbst musikalisch eine Stimmung erzeugen, ohne eine CD einzulegen."

Ein bedrohliches Trommelgrollen, das die Zuhörer mit stampfenden Füßen weitertragen, lässt den Saalboden beben. Prasselnder Regen ist zu hören. Mit einer großen Geste gibt Gabriele Leyendecker dem Publikum den Einsatz. Die Besucher nehmen mit ihrem Klatschen den Takt auf. Mit schweren Schritten nähern sich Elefanten. Die Trommeln dröhnen und mischen sich mit dem Klatschen von den Rängen und dem Klang der Schlagzeugschlegel zu einem mitreißenden Rhythmus. "Es ist ein Experiment mit viel Improvisation, in das die Schüler ihre Kreativität einbringen können. So entsteht ein Gemeinschaftswerk", sagt Gabriele Leyendecker. Sie möchte den Einfallsreichtum der Kinder anregen und verborgene Talente fördern. "Für viele ist es eine neue Erfahrung, etwas zum Klingen zu bringen."

Die Schmusekatzen mit ihren samtweichen Stimmen vertreiben die fremde Atmosphäre Afrikas. Auf leisen Pfoten lassen sie das Konzert zu sanft dahinplätschernden Klaviertönen ausklingen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort