Meerbusch Strümp: Kreuzung soll entschärft werden

Meerbusch · Nach dem tragischen Unfalltod eines Elfjährigen an der Kreuzung Moerser Straße/Bergfeld wird nun am Donnerstag im Rat über eine Entschärfung der Kreuzung debattiert. Als erster Schritt ist Tempo 50 im Gespräch.

Mit Blumen und Kerzen erinnern die Meerbuscher an den elfjährigen Jungen, der an den Folgen des Unfalls verstarb.

Mit Blumen und Kerzen erinnern die Meerbuscher an den elfjährigen Jungen, der an den Folgen des Unfalls verstarb.

Foto: Ulli Dackweiler

Obwohl der Antrag nicht rechtzeitig eingegangen ist: Der Rat der Stadt wird sich auf seiner Sitzung am Donnerstag trotzdem mit einer Anfrage der CDU und Grünen beschäftigen. Thema: Die Verkehrssituation an der Kreuzung Moerser Straße/Bergfeld in Strümp. Dort war am 5. Februar ein elfjähriger Junge bei einem Zusammenstoß mit einem Auto so schwer verletzt worden, dass er wenige Tage später im Krankenhaus starb.

CDU und Grüne wollen nun von der Stadt wissen, ob es grundsätzliche die Möglichkeit gibt, die vorhandenen Risiken insbesondere für die Schüler zu minimieren. Darüber hinaus geht es um die Voraussetzungen, die die Stadt schaffen müsste, um die Sicherheit im Kreuzungsbereich zu erhöhen und Straßen.NRW zu einer Umsetzung zu bewegen. Stadt-Sprecher Michael Gorgs kündigte gestern auf Nachfrage an, dass die Stadt in der Ratssitzung dazu umfangreich Auskunft geben wird. Von vielen Bürgern immer wieder gefordert wird auch ein Tempolimit.

CDU und Grüne wollen deshalb erfragen, ob es grundsätzlich die Möglichkeit gebe, als ersten Schritt die Geschwindigkeit zwischen dem Kreuzungsbereich und dem Ortseingang/Ortsausgang Strümp zeitnah auf maximal 50 Stundenkilometer zu begrenzen. Ein Thema ist auch der vor drei Jahren zurückgestellte Strümper Kreisel. Zu überlegen wäre, ob ein Kreisverkehr an dieser Stelle als innerörtlicher Kreisverkehr mit Vorrang für Radverkehr umsetzbar ist, so CDU und Grüne in ihrer Anfrage an die Verwaltung.

Das Thema wird heute auf Antrag der UWG auch im Kreisverkehrsausschuss behandelt. Um sich ein Bild von der Verkehrssituation am Unfallort in Strümp zu machen trafen sich gestern Vertreter von Stadt, Rhein-Kreis und Landesbetrieb Straßen NRW vor Ort mit der Polizei und inspizierten die Kreuzung. "Das war keine offizielle Untersuchung, sondern eine Besichtigung, um festzustellen, ob Veränderungen an der Infrastruktur notwendig sind", sagt Straßen NRW-Sprecher Wilhelm Kuypers. Bei der Besichtigung seien jedoch keine Mängel aufgefallen. "Es war ein tragischer Unfall", so Kuypers. "Aber auch ein Verkehrsverstoß, denn der verunglückte Junge hat eine rote Ampel missachtet."

Die Verwaltung teilt diese Einschätzung. "Zwar haben wir den Strümper Kreisel an dieser Stelle gefordert", sagt Stadt-Sprecher Michael Gorgs, "doch der Unfall hätte sich auch in einem Kreisverkehr ereignen können." Schließlich hätte ein solcher "Geschwindigkeitsdämpfer" den Zusammenstoß nicht verhindern können. "Ein Kreisverkehr ist kein hundertprozentiger Garant für Sicherheit", so Gorgs.

(RP)
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