Für Klimaschutz und Nachhaltigkeit Fröhlich fürs Radfahren demonstriert

Meerbusch · Bei der vierten Meerbuscher Radnacht haben sich knapp 320 Teilnehmer auf einen 30 Kilometer langen Rundkurs durch das Stadtgebiet begeben. Das entspricht noch nicht den Zahlen aus der Zeit vor der Pandemie. Wie das Stadtradeln nun weitergeht.

 An der großen Radtour beteiligten sich auch viele Familien. Das Wetter war perfekt, rund 300 Meerbuscher nahmen an der Runde teil.

An der großen Radtour beteiligten sich auch viele Familien. Das Wetter war perfekt, rund 300 Meerbuscher nahmen an der Runde teil.

Foto: Döring, Olaf (od)

Über Hauptverkehrsstraßen fahren, ohne eine rote Ampel zu beachten, an jeder Kreuzung Vorfahrt genießen und dabei auch noch von der Polizei und der Feuerwehr eskortiert werden – das alles wurde am Freitagabend den Teilnehmern der vierten Meerbuscher Radnacht zuteil. „Das ist ein besonderes Erlebnis, das normalerweise nur Radprofis haben“, sagte Bürgermeister Christian Bommers. Insgesamt 320 Personen nahmen das „Exklusivangebot“ der Stadt an und begaben sich auf den 30 Kilometer langen Rundkurs durch das Stadtgebiet. Es waren etwas mehr Teilnehmer als im Vorjahr (300), aber längst nicht so viele wie bei den ersten beiden Auflagen 2018 (500) und 2019 (630) „Es ist noch nicht das Niveau von vor der Pandemie, aber dennoch eine beachtliche Zahl. Und wenn wir alle davon erzählen, was die Radnacht für eine tolle Gemeinschaftsaktion ist, werden es in den nächsten Jahren sicher auch wieder mehr“, sagte Bommers. In seiner Begrüßungsrede ordnete er den Stellenwert ein: „Sie alle starten gemeinsam eine fröhliche Demonstration für das Radfahren in unserer Stadt und legen damit ein Bekenntnis für klimafreundliche Mobilität und für gesunde Bewegung ab.“

Vom Meerbad-Park in Büderich brach der mehrere Hundert Meter lang gezogene Tross im bedächtigen Tempo nach Osterath auf. Acht Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Strümp fuhren in voller Montur, die Hälfte davon zu Trainingszwecken sogar mit Atemschutzmasken. „Luft bekommt man darunter eigentlich ganz gut, aber die Ausrüstung wiegt 18 Kilogramm – das kann mit der Zeit schon etwas am Rücken schmerzen“, sagte Fabian Weygand. Über Strümp führte die Route die Radler nach Lank-Latum. Bei wem ein kleiner Defekt auftrat, um den kümmerten sich Dawid Falda und Stefan Simons vom Fachhändler „Fahrrad-Ecke“, die die Radnacht mit einem Servicewagen begleiteten. „Es gab zu unserer eigenen Überraschung keinen einzigen Platten. Ein paar Kleinigkeiten waren trotzdem zu erledigen, daher war es gut, dass wir dabei waren“, so Falda. Am Technischen Dezernat der Stadtverwaltung gab es nach gut der Hälfte der Strecke eine kleine Pause. Alle Teilnehmer wurden dort mit kostenlosem Mineralwasser versorgt. So auch Lilo Beesen, die treues „Mitglied“ der Radnacht ist. „Ich war bislang immer dabei“, berichtete die Rentnerin. Zum einen sei sie passionierte Radfahrerin, zum anderen fände sie es schön, Kontakte zu Menschen zu knüpfen. „Man trifft bekannte und neue Leute – und es gibt immer viel zu lachen“, sagte die Büdericherin. Do Quy hatte seine beiden Kinder Carl (6) und Marta (4) in einem Lastenrad mit an Bord. „Die beiden sind noch zu klein, um so eine lange Strecke zu bewältigen“, sagte der Büdericher, der sein Auto auch privat oft stehen lässt. „Für mich ist das Fahrrad das praktischste Verkehrsmittel, um von A nach B zu kommen.“ 

Über die Rheingemeinden Nierst und Langst-Kierst ging es über Strümp zurück nach Büderich, wo der Pulk nach gut zweieinhalb Stunden am Ziel, dem Dr. Franz-Schütz-Platz, ankam. Für Familie Barth – Vater Christian, seine Frau Melanie und die drei Kinder Luis (11), Amelie (8) und Mia (6) – stand bei der Teilnahme der Klimaaspekt im Fokus. „Wir finden es wichtig, den Kindern früh aufzuzeigen, dass das Rad eine sinnvolle Alternative zum Wagen darstellt“, sagt der Osterather. Der Strümper Peter Neuhaus schlug in die gleiche Kerbe: „Je mehr Menschen mit dem Rad unterwegs sind, desto mehr wird auch für Radfahrer getan. In den vergangenen Jahren hat sich schon einiges zum Positiven verändert, aber man kann sich sicherlich noch mehr verbessern.“

Mit der vierten Meerbuscher Radnacht endet das Stadtradeln noch nicht. Noch bis zum 15. Juni darf noch in die Pedale getreten werden, um möglichst viele Kilometer für die Stadt zu sammeln. Es gibt verschiedene Preise zu gewinnen. Um teilzunehmen, kann jeder unter www.stadtradeln.de/meerbusch einem bestehenden Team beitreten oder ein eigenes gründen.

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