Engagement in Meerbusch Helga Ebner ist „im Heimatkreis zu Hause“
Meerbusch · Sie gilt als „Perle des Vereins“, übernimmt als Ehrenamtlerin unter anderem viele Gestaltungsarbeiten. Helga Ebner ist ein Beispiel dafür, wie viel man aktiv mit Vereinsarbeit bewirken kann.
Obwohl die Mutter nur Hochdeutsch sprach, wurde in der Familie Plattdeutsch „geschnackt“. Mundart ist deshalb für Helga Ebner vertraut: „Die Länkter Mundart kann ich nicht sprechen, aber ich verstehe sie.“ 1944 in Niedersachsen geboren, kam Helga Ebner nach einem Grafik-Design-Studium an der Werkkunstschule in Düsseldorf 1975 nach Lank-Latum, wo ihre beiden Töchter aufgewachsen sind.
Dem Heimatkreis Lank gehört sie erst seit 2011 an: „Aber die Entscheider kannte ich schon lange vorher, ungefähr seit 1985. Wir trafen uns freitags an der Theke der Gaststätte Schierkes. Deshalb habe ich den dem Heimatkreis-Vorstand angehörenden Franz-Josef Radmacher oder die Jürgens-Brüder nie gesiezt – das ist in einer Kneipe nicht üblich.“
Heute gehört Helga Ebner dem Heimatkreis-Beirat an und ist in vielen Belangen ein ganz wichtiges Mitglied. Im Namen des Vorstands fasst Franz-Josef Jürgens seinen Dank zusammen: „Helga Ebner ist für den Heimatkreis Lank und mich als Vorsitzenden eine wahre Perle. Hilfsbereit, immer ansprechbar, eine echte Ehrenamtlerin und starke Stimme im Beirat des Vereins. Sie trägt entscheidend dazu bei, dass unser Heimatkreis Lank so aktiv und im Jahreslauf immer gut aufgestellt ist. Besonderes Lob verdient ihre alljährliche Mitarbeit an der Gestaltung unserer Heimatzeitschrift „Dä Bott“.“
Wie sich Helga Ebner heute erinnert, hatte sie bereits bei ihrem Eintritt in den Verein klar gemacht, dass sie nicht nur Mitglied sein, sondern „etwas tun“ will. Es begann mit dem Korrekturlesen der seit 1975 erscheinenden Heimatzeitschrift „Dä Bott“: „Irgendwann wurde ich gefragt, ob ich die Herausgabe nicht komplett übernehmen will.“ Nach kurzem Zögern übernahm sie die Aufgabe, setzte – obwohl sie nie in diesem Beruf gearbeitet hatte - ihre Grafik-Design-Kenntnisse ein, machte sich mit den aktuellen Grafik-Programmen vertraut, bereitet alles an ihrem privaten Arbeitsplatz in der Wohnung vor und schickt die komplette PDF-Datei an eine Online-Druckerei in Backnang. „Dort lasse ich alles drucken“, sagt Helga Ebner. Denn inzwischen layoutet sie am Computer auch Einladungen, Plakate, Flyer, Festzeitschriften für Heimatabende, Brunnenfeste und vieles mehr: „Ich bin eigentlich immer im Dienst. Es macht ja auch Spaß und ich kann mich grafisch gesehen richtig austoben. Das war bisher nie möglich. Und alle sind zufrieden.“
Gut 90 Prozent dieser Arbeiten erledigt sie auf rein ehrenamtlicher Basis. Das gilt auch für die Aufbereitung aller Fotos, die ihr zugeschickt werden. Helga Ebner, die selbst alle Heimatkreis-Ereignisse per Foto festhält, bearbeitet die Aufnahmen, hebt den Kontrast hervor, reguliert die Helligkeit oder beseitigt Flecken. So hat sie auch die insgesamt rund 200 Archiv-Bilder für die Heimatkreis-Ausstellungen als fotografische Zeitreise durch Lank-Latum und die Rheingemeinden bearbeitet: „Ich bin ein Bilder-Mensch, habe ein visuelles Gedächtnis. Vielleicht habe ich das von meinem Vater geerbt. Er war Kunst- und Kirchenmaler. Ich habe schon mit drei Jahren angefangen zu zeichnen.“
Künstlerisch ist sie auch heute noch tätig. Im Restaurant Lanker Weinschänke hängen aktuell einige Arbeiten von ihr. Nach wie vor steht Dä Bott an erster Stelle. Aber Helga Ebner hat auch einen Button zum 200-jährigen Jubiläum der Teloy-Mühle entworfen, erstellt ein Fotobuch von der letzten Heimatkreis-Reise und vervollständigt das aktuelle „Jacobsleiter“-Buch, in dem jedem ausgezeichneten Heimatfreund einschließlich der Laudatio eine ganze Seite gewidmet wird. „Ich mache alles gern“, erklärt Helga Ebner. Im Heimatkreis hat sie eine Heimat, ein zu Hause gefunden: „Hier lerne ich neue Menschen kennen, denen das Heimatkreis-Angebot gut gefällt. Wir hoffen, dass auch junge Menschen den Weg zu uns finden und aktiv mitarbeiten.“