Zum Adventsmarkt im Dorf Von rotnasigen Rentieren und Christbäumen

Schlebusch · Das Adventssingen in St. Andreas kommt an. Bei der zweiten Auflage war die Schlebuscher Kirche voll.

 Ziemlich textsicher waren die zahlreichen Teilnehmer des großen Spontan-Adventschores in St. Andreas.

Ziemlich textsicher waren die zahlreichen Teilnehmer des großen Spontan-Adventschores in St. Andreas.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

„Bald ist Heilige Nacht“ schallte es zwei Tage vor Weihnachten durch St. Andreas. Viele Besucher waren zum Adventssingen gekommen, das die Schlebuscher Werbe- und Fördergemeinschaft nach dem Premierenerfolg 2017 zum zweiten Mal zum Adventsmarkt in der Fußgängerzone anbot. Angekündigt war das Singen bekannter Advents- und Weihnachtslieder auf dem Vorplatz der Kirche. Aber dann gingen doch die meisten Besucher mit dem Bläserkreis der evangelischen Kirchengemeinde, die sich bei der Begleitung mit Organist Martin Sanders abwechselten, hinein. Dort konnten alle, die schon an den Marktbuden das Angebot an Taschen, Schals oder Dekoartikeln durchstöbert hatten, entspannt sitzen und bei besserer Beleuchtung auch die Texte mitlesen.

Weil man neben den offenen Kirchentüren Lautsprecher aufgestellt hatte, konnten auch jene teilhaben, die von der Musik angelockt noch Reibekuchen oder Grünkohl mit Mettwurst verspeisten oder mit vollen Gläsern von der Glühweinbude herüberschlenderten. Diakon Hans-Jörg Ganslmeier führte durchs Programm und bereitete die Sänger auf das nächste Lied vor. Manchmal mit einem passenden Gedicht, sowohl besinnliche als auch humorvolle waren dabei und ein „Mitmachgedicht“. Tatsächlich fielen schon bei der ersten Zeile „Von draus vom Walde komm ich her“ etliche Besucher ein. Manchmal erklärte er in den Singpausen die Herkunft des nächsten Liedes wie  „Rudolph the red nosed reindeer“, das zu Reklamezwecken 1949 von einer US-Kaufhauskette in Umlauf gebracht wurde und es auf Anhieb an die Spitze der Hitparade geschafft hat. Auch in Schlebusch liebt man das Rentier mit der roten Nase. Es wurde kräftig mitgesungen.

Der Diakon versuchte auch, die Herkunft des Christbaums zu klären, was nicht eindeutig ist. Entweder sei der Brauch heidnischer Herkunft oder er ist auf die mittelalterlichen Mysterienspiele der Paradiesgeschichte zurückzuführen. Weil man für die Apfelszene im Winter keinen belaubten Baum hatte, wich man auf die Tanne aus. 1519 soll der erste Tannenbaum auf dem Freiburger Marktplatz gestanden haben. Deutlich später hielt er in die Wohnzimmer Einzug, in katholischen Kirchen erst Mitte des 20. Jahrhunderts, auf dem Petersplatz wurde erstmals 1982 ein Baum aufgestellt. Das war das Stichwort für „O Tannenbaum“.

Angesichts der großen Beteiligung dürfte es im nächsten Jahr die dritte Auflage des Adventssingens geben. 

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