Leverkusen Stadt stellt neues Flüchtlingskonzept vor

Leverkusen · Die Stadtverwaltungsspitze schlägt vor, den Bau der Erstaufnahmeeinrichtung für bis zu 1000 Flüchtlinge im ehemaligen Wuppermannpark zu verwirklichen. Zudem identifizierte die Stadtneue, kleinere Standorte.

So viele Flüchtlinge mussten die Städte 2014 neu aufnehmen
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Foto: dpa, jst fdt

Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn erwartet in Leverkusen 500 Flüchtlinge pro Jahr. Deshalb intensiviert die Stadt die Suche nach Unterbringungsmöglichkeiten. Dazu zählen auch neue Container-Siedlungen. Als Standorte gibt die Stadt Leverkusen in ihrer gestern vorgelegten Aufstellung diese Grundstücke und Gebäude an:

- Im Bühl (Schlebusch, neben Freiherr-vom-Stein-Gymnasium, Platz für 90 Personen)

- Stralsunder Straße (Quettingen, vorhandene Container, Platz für: ca. 60 Personen)

- Felderstraße 160 (Rheindorf, Gelände des ehemaligen Jugendhauses Rheindorf, Platz für: ca. 60 Personen)

- Moosweg (Wiesdorf, Platz für ca. 60 Personen).

Kosten für Flüchtlinge: Die wichtigsten Antworten
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Foto: dpa, rwe lof

Bauverein Opladen und Stadt prüfen derzeit auch folgende Grundstücke für den Bau von Wohnunterkünften:

- Hardenbergstraße (Küppersteg, privates Gelände, Platz für: ca. 80 Personen)

- Am Nonnenbruch (Quettingen, Stadt-Areal, Platz: ca. 20 Personen)

- Manforter Straße (Manfort, privates Grundstück, Kapazität wird noch geprüft)

- Kreuzhof (Wiesdorf, städtisches Gelände, Kapazität: offen)

Fester Weg (Steinbüchel, Kapazität offen)

Dazu kommt das Schulgelände Görresstraße (Küppersteg): In der Turnhalle ist Platz für 56 Personen, in der Mensa können 20 Personen untergebracht werden. Diese Nutzungsänderung ist genehmigt und schon umgesetzt, schreibt die Stadt. Das Gelände soll zur Überbrückung von Engpässen dienen. Schließlich wird noch über ein Gewerbeobjekt in der Josefstraße in Manfort (zwischen Kirche und Bauhaus) verhandelt, um dort bis zu 90 Flüchtlingsplätze einzurichten.

Diese Maßnahmen sollen zusätzlich zum Bau der Manforter Landes-Erstaufnahmeeinrichtung (für bis zu 1000 Flüchtlingen) umgesetzt oder zumindest vorbereitet werden. Im Vorfeld der Umsetzung sollen die im nahen Umfeld der neuen Flüchtlingsstandorte lebenden Bürger im Detail über die geplanten Maßnahmen informiert werden. Neben diesen großen Sammelunterkünften will die Stadt verstärkt weitere Privatimmobilien mieten. Ziel sei die menschenwürdige und sinnvolle Unterbringung.

Die Stadt will einen speziellen "Leverkusener Leitfaden für den Betrieb der Leverkusener Flüchtlingseinrichtungen" zusammenstellen. Denn: Flüchtlinge in städtischen Unterkünften bleiben in der Regel länger in Leverkusen. Deshalb brauchen sie eine anders qualifizierte Betreuung als die Personen in der Landes-Erstaufnahmeeinrichtung, die schnell auf andere Kommunen verteilt werden, sagen die städtischen Experten. Die Leverkusener Politiker diskutieren das erstmals am Montag (Bezirk I, 2. Februar, 13 Uhr, Rathaus). Die Kosten für die Flüchtlingsunterbringung und -betreuung liegen bisher bei geschätzten 8,2 Millionen Euro. Durch die Erstaufnahmeeinrichtung des Landes könnte sich der Aufwand für die Stadt Leverkusen um mehrere Millionen Euro reduzieren. Die Zahl der Flüchtlinge in der Landeseinrichtung wird auf das Flüchtlingskontingent, das Leverkusen ohnehin aufnehmen müsste, angerechnet. Die Ratspolitiker entscheiden über das städtische Gesamtpaket "Unterbringung von Flüchtlingen" am Montag, 9. Februar, im Rathaus. Sitzungsbeginn: 13 Uhr. Das Flüchtlingsthema steht bisher an Tagesordnungspunkt 25.

(RP)
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