Corona-Hotspots in Leverkusen Mobile Impfaktion kommt gut an

Leverkusen · Knapp 1000 Personen wurden über Pfingsten in Rheindorf, Küppersteg, Manfort geimpft, und zwar an Standorten mit hohen Inzidenzwerten.

 Ärztin Bettina Schwarz-Lindlar (r.) und ihre Tochter Lea Lindlar (l.) impften am Sonntag ehrenamtlich Menschen in der Mesxhidi-Aksa-Moschee in Küppersteg. Aus Respekt gegenüber den Gläubigen legten sie sich in der Moschee ein Tuch über den Kopf.

Ärztin Bettina Schwarz-Lindlar (r.) und ihre Tochter Lea Lindlar (l.) impften am Sonntag ehrenamtlich Menschen in der Mesxhidi-Aksa-Moschee in Küppersteg. Aus Respekt gegenüber den Gläubigen legten sie sich in der Moschee ein Tuch über den Kopf.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

 Bertrand Njeh Fongang aus Kamerun (35) ist glücklich. Im Pfarrsaal der Kirchengemeinde „Zum Heiligen Kreuz“ in Rheindorf erhielt er am Samstag die ersehnte Coronaschutzimpfung. „Ich habe damit nicht so schnell gerechnet”, sagte er strahlend. Internistin Stephanie Salge, die ihre Praxis am Königsberger Platz betreibt, hatte ihm die Injektion gesetzt.

Sie war Teil des mobilen Impfteams, das über die Pfingsttage Menschen in drei Leverkusener Stadtteilen mit besonders hohen Inzidenzwerten den Impfstoff von  Johnson & Johnson verabreichte, der nur einmal gespritzt werden muss. Den hatte das Land NRW als sogenannte sozialraumbezogene Sonderkontingente zur Verfügung gestellt, vorwiegend für Menschen mit Migrationshintergrund.

 Helferin Veronika Rings, Marion Wesseln (Leiterin der mobilen Impfaktion) und Wolfgang Hübner (leitender Impfarzt) im Pfarrsaal in Rheindorf.

Helferin Veronika Rings, Marion Wesseln (Leiterin der mobilen Impfaktion) und Wolfgang Hübner (leitender Impfarzt) im Pfarrsaal in Rheindorf.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Oberbürgermeister Uwe Richrath machte sich beim Auftakt im Rheindorfer Pfarrsaal ein Bild von der Aktion und zeigte sich mit dem Verlauf sehr zufrieden. Gesundheitsdezernent Alexander Lünenbach bedankte sich für die gute Unterstützung bei Hausherr und Gastgeber Pfarrer Peter Beyer. „Das ist die beste Möglichkeit, die Bewohner dieses Stadtteils zu impfen und die Infektionsrate in Leverkusen zu senken”, sagte Beyer. Landtagsmitglied Rüdiger Scholz bestätigte: „Jede Impfung bringt die Stadt voran.”

Neben Ärztin Salge waren an diesem Tag drei weitere Mediziner mit ihren Teams im Einsatz, darunter zwei Ärzte, die Fremdsprachen wie Türkisch oder Arabisch beherrschten. Aufklärungsblätter gab es gar in sieben Sprachen. „Insgesamt 200 Personen hatten im Vorfeld einen festen Termin von uns erhalten”, berichtete Wolfgang Hübner, leitender Impfarzt des städtischen Impfzentrums. Anschließend konnten Einwohner ohne Termin kommen.

„Wir sind hier in einem Hochinzidenz-Gebiet. Da wollen wir möglichst unkompliziert und niederschwellig impfen”, ergänzte Hübner. Dennoch gebe es Formulare, die ausgefüllt und unterschrieben werden müssten. Und 930 Impfdosen für drei Stadtteile seien „nicht viel mehr, als der berühmte Tropfen auf den heißen Stein”, erklärte Hübner. Doch rund 1000 Menschen zu impfen, sei allemal besser als gar nicht. Er gehe davon aus, dass die Corona-Impfungen erst Mitte Juni richtig Fahrt aufnehmen.

In Rheindorf nutzten laut Stadt 330 Menschen die Chance. Der reibungslose Ablauf klappte nicht zuletzt dank der Hilfe vieler Freiwilliger von Stadt, Feuerwehr und Malteser Hilfsdienst, aber auch von fünf Frauen des Kleingartenvereins Butterheide. „Wir haben viele Menschen erreichen können, für die der Impfschutz sehr wichtig ist“, zeigte sich Richrath zufrieden. Hübner bestätigte: „Viele glückliche geimpfte Personen und eine tolle Teamarbeit.“

Am Sonntag ging es weiter in der Mesxhidi-Aksa-Moschee in Küppersteg (384 Impfungen), am Pfingstmontag in Manfort im Nachbarschaftszentrum „Johanneskirche“ (330 Impfungen). „Solche Aktionen in Stadtteilen mit vergleichsweise hohen Inzidenzen müssen fortgeführt werden“, forderte der Oberbürgermeister. „Insofern ist das Land dringend aufgefordert, dafür weiteren Impfstoff bereitzustellen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort