Fußball Viel Stoff für Emotionen

Die Witzheldener stürmten die Balker Aue und schafften einen 4:0-Erfolg im Derby der Fußball-Bezirksliga. Die Leichlinger führten erregt Klage gegen den Schiedsrichter, während der Gewinner ausgelassen feierte.

Dem Anblick hüpfender und springender Witzheldener konnten die Leichlinger auf Wunsch zwar entgehen und taten das auch. Doch überhören konnten sie die Feier des Lokalrivalen nicht einmal in der Umkleide. "VfL, VfL, VfL" sowie — bitterer noch — "Und schon wieder keine Tore, SCL" schallten die Gesänge der Gäste nach dem 4:0 im Derby der Fußball-Bezirksliga über die Anlage. So laut, dass sie noch auf dem Parkplatz an der Balker Aue deutlich zu vernehmen waren.

Was die Überlegenheit der Witzheldener angeht, waren sich die mehr als 300 Zuschauer einig. Diskussionsbedarf bestand allerdings im Hinblick auf die 45. Minute. Das zweite Tor des VfL durch Mario Färber roch stark nach Abseits. Die Leichlinger fühlten sich betrogen — sie schrien, diskutierten und bedrängten den Schiedsrichter Minuten lang. Selbst drei Gelbe Karten ließen die aufgebrachten Hausherren, die sich schon über die Weigerung des Referees, auf Rasen spielen zu lassen, geärgert hatten, nicht zur Ruhe kommen.

Doch das war noch nicht alles. Unmittelbar nach dem Wiederanstoß pfiff der Unparteiische die erste Hälfte ab. Nach dem Pfeifensignal schoss jedoch Daniel Babic noch einmal den Ball. Aus gut und gerne 20 Metern — und darum wohl relativ sicher auch ohne diese Absicht — traf er den Schiedsrichter. Der wertete die Aktion als absichtlichen Angriff und zeigte dem Leichlinger Mittelfeld-Ass die Rote Karte.

Das alles kümmerte die Gäste nicht. Sie fühlten einige Genugtuung, dass sich nach der verschenkten Chance im ersten Duell (0:0) diesmal die deutliche Überlegenheit auch im Ergebnis widerspiegelte. Sogar Arne Thelen, der vorher bei zwei Alleingängen am starken SCL-Schlussmann Jan Conradi scheiterte und einmal knapp am Tor vorbei schoss, konnte schließlich strahlen. In der Nachspielzeit gelang ihm schließlich der sehnlich erwartete Treffer gegen seinen ehemaligen Klub. Vor ihm waren für den VfL neben Färber bereits Michael Schumacher (35.) und Dirk Drössert (65.) erfolgreich gewesen. "Eine tolle Leistung meiner Mannschaft", schwärmte VfL-Coach Christian Hausmann. Nicht ins Gewicht fiel die Gelb-Rote Karte gegen Alex Witt (90.).

(RP)
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