Leverkusen/Leichlingen Rettungs-App oder Waldwege-Namen?

Leverkusen/Leichlingen · Leverkusener und Leichlinger Bürger denken über Orientierungshilfen nach für die Rettung bei Unfällen im Wald: Eine Rettungs-App oder Namen für Waldwege stehen zur Debatte. Es gibt aber noch keine Einigung mit dem Waldbesitzer.

Wer im Wald beim Spazierengehen oder Radfahren stürzt, der kann vielleicht noch mit seinem Handy die 112 oder die 110 anrufen. Doch wo er genau ist, das kann der Verunglückte zumeist nicht sagen. Zur Diskussion stehen deshalb auch für die Leverkusener Wälder inzwischen sogar drei unterschiedliche Möglichkeiten, Rettungswege oder -punkte kenntlich zu machen.

Nachdem bereits über Rettungspunkte in Form von Ziffern, wie es sie beispielsweise in den Solinger Wäldern gibt, sowie auch über Namen für Waldwege diskutiert worden ist, bringt der Leichlinger Klaus Evertz nun eine dritte Variante ins Spiel: Es gebe eine Rettungs-App, die kostenfrei ganz leicht auf jedes Smartphone aufgespielt werden könne. "Da muss man im Notfall nur einen einzigen Knopf drücken. Dann bekommt die Feuerwehr sofort eine SMS mit den exakten Geodaten, wo man sich befindet", berichtet Evertz. Er halte es für wenig praktikabel, sich den Namen eines Waldweges oder die Zahlen eines Rettungspunktes merken zu müssen. "Im Zweifelsfall müsste man dann doch immer dahin laufen, wo die Namen oder Zahlen stehen, um sie der Feuerwehr durchzugeben. Aber dazu ist man wohl kaum in der Lage, wenn man einen Unfall hatte", gibt Evertz zu bedenken, der auch selbst gerne mit seinem Mountainbike in den heimischen Wäldern unterwegs ist.

Der Leverkusener Lothar Rindt, der mit Hilfe der Stadtsparkasse und der Feuerwehr gerne Namenschilder an den örtlichen Waldwegen anbringen würde, sagt zu Evertz Vorschlag: "Mann kann ja beides tun. Ältere Leute, die kein Smartphone haben, wären sicher auch froh, wenn sie statt einer App einen Wegenamen im Wald zu ihrer Orientierung hätten." Rindt bedauert allerdings, dass sein Vorschlag beim Eigentümer großer Teile des Leverkusener Waldgebietes bislang kein Gehör gefunden habe.

Deshalb fragte die RP gestern erneut bei Wilfried Hilgert nach, dem der Bürgerbusch und weitere Waldgebiete in Leverkusen gehören. Hilgert sagte, er habe sich mit dem Thema Waldwegenamen noch nicht weiter befasst. Er wolle sich aber nicht unter Druck setzen lassen, auch nicht von der Feuerwehr.

Denn die befürworte den Vorschlag von Lothar Rindt und stehe auch nach wie vor bereit, die Schilder aufzustellen, sagte Wachvorsteher Wolfgang Auweiler auf Nachfrage der RP. Von einer App, die der Feuerwehr die Geodaten übermittle habe er noch nichts gehört, gibt Auweiler zu. Er bezweifle denn auch, dass jeder im Wald mit einem Smartphone unterwegs sei und dann auch noch an jeder Stelle Empfang habe. Deshalb befürworte er schon eher die vorgeschlagenen Namenschilder für Waldwege: "Die könnten eine gute Orientierungshilfe sein", meint Auweiler, der in der Berufswehr und in der Freiwilligen Feuerwehr Leverkusen aktiv ist. Er bedaure, dass es zwischen Lothar Rindt und dem Eigentümer der Wälder noch zu keiner Einigung gekommen sei.

(RP)
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