Immer öfter sträuben Besucher sich gegen Maskenpflicht im Park Klinikum-Mitarbeiter derbe beschimpft

Schlebusch · Immer öfter halten sich Besucher nicht an die Maskenpflicht, vor allem im Park. Auf Ansprache vom Personal hagelt es teils harte Worte. Eine Krankenschwester wurde etwa als „Schlampe“ beschimpft.

 Jan Siewe, Leiter des Departments Wirbelsäule, im Gespräch mit einem Patienten im Park. Dort will das Klinikum nochmal zur Maskenpflicht informieren.

Jan Siewe, Leiter des Departments Wirbelsäule, im Gespräch mit einem Patienten im Park. Dort will das Klinikum nochmal zur Maskenpflicht informieren.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Ein Pärchen steht vor einer Stationstür im Klinikum und will eingelassen werden zum Krankenbesuch. Schwester Janin  kommt zur Tür, weist darauf hin, dass erstens keine Besuchzeit mehr sei und zweitens wegen der Corona-Einschränkungen  nur jeweils ein Besucher pro Tag zum Patient dürfe. Antwort des Besucherpaares: „Schlampe.“ Dann folgt noch die Drohung: „Wir finden Dich schon.“ Schwester Janin hatte in dem Moment Angst. Gepaart mit Frust darüber, dass mancher Besucher im Klinikum den Geduldsfaden des Personals offenbar ordentlich überspannt.

Klinikum-Sprecherin Sandra Samper sagt: „Das ist in jüngster Zeit kein Einzelfall. „Seit es Lockerungen bei den Corona-Schutzmaßnahmen gebe, würden einige Klinikum-Besucher die automatisch auch auf den Gesundheitspark übertragen. Dort gilt aber zum Schutz von Patienten und Mitarbeitern weiterhin dies: „Ein Besucher darf für eine Stunde einen Patienten besuchen. Im Haus wie auch im Park gilt Mund-Nasen-Maskenpflicht“, fasst die Sprecherin zusammen. „Anders als etwa in einer Innenstadt oder in einem Einkaufszentrum gibt es im Klinikum viele Risikogruppen. Die müssen wir schützen. Das ist aber nicht nur unsere Pflicht, sondern die ller Anwesenden.“ Seit ein paar Wochen stoßen die Vorgaben bei manchen Besuchern aber auf immer weniger Verständnis. Schwerster Annette  berichtet von einem Herrn, der mit Maske in der Hand die Eingangshalle betreten hat. Als die Pflegerin ihn ansprach, sei er so laut geworden, dass sie Angst bekommen habe.

Es sei in den vergangenen Wochen auch schon vorgekommen, dass Mitarbeiter Besucher zum Masketragen aufgefordert hätten und Besucher dem nicht folgeleisteten, berichtet Sandra Samper. Die Konsequenz, die das Klinikum als Hausherr folgen lassen kann: ein Hausverweis. Ein solcher sei nun auch schon einigen Besuchern angedroht worden. Eigentlich aber will das Klinikum nicht mit Strafen agieren, sondern auf das Verständnis der Besucher setzen. „Es ist frustrierend für die Mitarbeiter, wenn sie ihre Pause im Park verbringen, andere auf die Maskenpflicht aufmerksam machen und dann angepampt werden. Die Mitarbeiter müssen selbst Maske tragen, den ganzen Tag.“ Und haben anderes zu tun, als auf die Maskenpflicht achtzugeben, wie Pflegerin Christiane betont: „Ich möchte meine Energie für die Patienten aufwenden, nicht, um nochmal die Corona-Regeln zu erklären.“

 Immer mit Maske: Auszubildende Zeynep Khaled absolviert mit Hildegard Fey (88) einen leichten Rundgang im Park.

Immer mit Maske: Auszubildende Zeynep Khaled absolviert mit Hildegard Fey (88) einen leichten Rundgang im Park.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Bisher geht auch ein Wachdienst übers Gelände und spricht Maskenvergesser an, verteilt Handzettel mit den Corona-Schutzmaßnahmen im Klinikum. Das Sicherheitspersonal verstärken werde das Krankenhaus erstmal nicht. Die Besuchsregelungen einschränken vorerst auch nicht. „Besuch ist ein Privileg in dieser Zeit,“ betont Klinikumsprecherin Sandra Samper. „Er ist solange möglich, wie Infektionsketten nachvollziehbar und die Fallzahlen niedrig sind. Jeder muss sich deshalb streng an die Regeln halten, damit wir dieses Besuchsrecht aufrechterhalten können.“ Nachsatz: „Es gib auch Häuser, die sind beim Thema Besuch noch nicht so offen wie wir.“

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