Deutschlandweit sind es 371 Jobs Zulieferer Adient streicht fast 162 Stellen in Burscheid

Burscheid · Adient, Anbieter von Automobilsitzen (früher zu Johnson Controls), streicht Stellen. Konkret sollen die Entwicklungs- und Verwaltungskapazitäten in der Region EMEA (Europa, Mittlerer Osten, Afrika) um rund 510 Stellen gekürzt werden. Als einen Grund nennt das Unternehmen die Auswirkungen der Pandemie.

 Der Automobilzulieferer Adient bekommt unter anderem die Folgen der Corona-Krise zu spüren und will gegensteuern.

Der Automobilzulieferer Adient bekommt unter anderem die Folgen der Corona-Krise zu spüren und will gegensteuern.

Foto: Meuter, Peter (pm)

Das Unternehmen beschäftigt in dieser Region rund 43.000 Menschen (insgesamt 81.000 Mitarbeitern). „Mit dieser Umstrukturierungsmaßnahme sollen Überkapazitäten in der Entwicklung und den zentralen Funktionen abgebaut werden“, teilt Adient mit. Seit Montag laufen erste Gespräche mit dem Betriebsräten und Wirtschaftsausschüssen an den betroffenen Standorten.

Und betroffen ist Deutschland in erheblichem Maße – mit insgesamt 371 Stellen, vor allem an den Technologiezentren in Burscheid, Kaiserslautern und Solingen. Allein in Burscheid, wo viele Leverkusener arbeiten, werden 162 Stellen abgebaut. Sozialverträglich, wie Adient betont. Erst Anfang April hatte das Unternehmen am Standort Burscheid wegen der Corona-Krise Kurzarbeit für rund 1000 Mitarbeiter eingeführt, eben um betriebsbedingte Kündigungen weitgehend zu vermeiden.

„Das gesamte automobile Umfeld in der Region und die globalen makroökonomischen Faktoren sowie die Cocid-19-Krise haben mittel- bis langfristig zu einer geringeren Auslastung im gesamten Entwicklungs- und Verwaltungsbereich von Adient EMEA geführt“, begründet nun eine Unternehmenssprecherin den Stellenabbau, mit dem Adient die Entwicklungs- und Verwaltungskosten wieder auf ein wettbewerbsfähiges Niveau senken will.

Es gehe darum, „unsere Kostenbasis zu verbessern und unsere Wettbewerbsfähigkeit in unseren Geschäftsbereichen wiederherzustellen. Das wird uns in die Lage versetzen, unsere Auftragsbücher erneut zu füllen und unsere Marktposition nachhaltig zu sichern“, sagt Michel Berthelin (Vice President Adiente Emea): „Wir bedauern die derzeitigen Entwicklungen auf dem Markt sehr und fühlen uns verpflichtet, diese Anpassungsmaßnahmen so sozialverträglich wie möglich umzusetzen.”

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