Leverkusen Karneval: Glasverbot nur für Schlebusch

Leverkusen · Die Stadt Leverkusen wird das Glasverbot an Karneval nur für den Stadtteil Schlebusch anordnen. Es soll an Weiberfastnacht und am Karnevalssamtag gelten.

"Wir wollen in einem Pilotprojekt ausprobieren, wie das Glasverbot läuft", sagte der städtische Rechtsdezernent Frank Stein im Bürger- und Umweltausschuss. Schlebusch und der dortige Lindenplatz sind nach Steins "objektiver Wahrnehmung" der negative karnevalistische "Hotspot" in Leverkusen. Dort kam es im vergangenen Jahr an Karneval zu Scherbenbergen und Verletzten. Die Polizei forderte das Glasverbot.

Ein Glasflaschenverbot an Karneval in Hitdorf, Opladen und Wiesdorf umzusetzen, ist nach Stadtmeinung nicht zu schaffen: "Es wäre ein Wahnsinnsaufwand", betonte Stein. Allein beim Schlebuscher Glasverbotprojekt rechnet die Stadt mit 20 000 Euro Kosten.

Stein und Mitarbeiter machten sich bei den Kollegen der Stadt Köln schlau, die inzwischen kommunale Experten in Sachen Glasverbot sind. Diese Auflagen wurden schon mehrfach von Gerichten überprüft. Die Kölner mussten ihre Verbotsverfügungen deshalb immer wieder anpassen. Diese Erfahrungen nutzt Stein jetzt für Leverkusen.

Beispiel: In Schlebusch wird die Glasverbotszone mit Kontrolleingangsstellen gesichert. Dort müssen alle ihre Glasflaschen abgeben. Damit keine zusätzliche Aggression entsteht, werden Becher verteilt, in die etwa Alkohol umgefüllt werden kann. "Sonst gibt es Leute, die sich den Schnaps auf Ex in den Kopf schütten", sagt Stein. Dies solle auch vermieden werden. Der Ausschuss stimmte für das Glasverbot.

(RP)
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