Bergisch Neukirchen "Kalte Tage" in Bergisch Neukirchen

Bergisch Neukirchen · In einem Haus in der Straße Domblick filmt Regisseur Sebastian Ko derzeit einen Kinostreifen. Darin geht es um eine zerrissene Familie, deren Mitglieder ein dunkles Geheimnis verbindet. Das Team wollte ein Haus, das zur Familie passt.

 Mehdi Nebbou, Janina Fautz und Ulrike C. Tscharre erfahren "Kalte Tage" in Bergisch Neukirchen. Jetzt ließen sie sich von einer Schar Fotografen ablichten.

Mehdi Nebbou, Janina Fautz und Ulrike C. Tscharre erfahren "Kalte Tage" in Bergisch Neukirchen. Jetzt ließen sie sich von einer Schar Fotografen ablichten.

Foto: UM

Die Anti-Familie wohnt in Bergisch Neukirchens bester Wohngegend. Na ja, nicht wirklich: Denn es werden "nur" die Filmaufnahmen in einem Privathaus an der Straße Domblick gemacht. Und zwar zu einem Film mit dem Titel "Kalte Tage", der derzeit genauso wenig zum wahren Wetter in Leverkusen passt. "Macht nichts", sagt Regisseur Sebastian Ko, "denn die meisten Szenen werden in der Wohnung gedreht."

Die Location für neun Drehtage hat eine ganz normale Familie zur Verfügung gestellt. Und die hat, wie die Hauptdarstellerin Ulrike C. Tscharre versichert, überhaupt nichts mit der Film-Familie zu tun, die sich gestern bei schönstem Sonnenschein im großzügigen Garten nebst Produzenten und Aufnahmeleiter präsentierte.

Rund 30 Leute sind an den Aufnahmen beteiligt — vom Kameramann über den Produktionsleiter bis zu den Licht- und Szeneassistenten. Die normale Familie hat sogar für einige Tage nach Kapstadt Reißaus genommen, wohnt während der Dreharbeiten im Haus ansonsten immer noch recht komfortabel im Keller, wie versichert wird.

Dass der Aufwand für einen solchen Film nicht gering ist, zeigen die umfangreichen Reservierungen allein schon auf der Straße, damit alle Fahrzeuge überhaupt parken können.

Warum es gerade besagter Drehort in Leverkusen ist, erläutert der Regisseur: "Wir haben nach einer Wohnung gesucht, die von der Einrichtung her zur Film-Familie passt." Die besteht aus dem Musiker Paul, der von dem deutsch-französischen Schauspieler Mehdi Nebbou dargestellt wird, und der Gärtnerin Christine, verkörpert von Ulrike C. Tscharre.Im Mittelpunkt des Geschehens steht die 14-jährige Sahra, von Janina Fautz übernommen. Weil sie trotz ihrer wahren 18 Jahre wesentlich jünger aussieht, kann sie diese Rolle überzeugend darstellen, sagt Regisseur Ko.

Er kann natürlich nicht die komplette Geschichte erzählen, allein, damit die Spannung des Films erhalten bleibt, der im nächsten Jahr in die Kinos kommen soll. "Zunächst haben wir vor, den Film auf verschiedenen Festivals wie der Berlinale vorzustellen", schildert er seine Pläne.

Nur so viel zum Inhalt: Paul und Christine wissen, dass seit ihrer Trennung der pubertären Sahra alles zuzutrauen ist — auch der Mord an der besten Freundin. Zum Schutz der Tochter vertuschen sie die Tat, und die gemeinsame Schuld zwingt die Familie wieder zusammen. Aus ihrem Bündnis aus Lügen und tödlichen Intrigen gibt es für sie kein Entrinnen. Für Paul, Christine und Sarah hätte es kaum schlimmer kommen können — in dem schönen Haus am Domblick in Bergisch Neukirchen.

Am Rande: Den Vorschlag, die Premiere des Streifens doch in Leverkusen stattfinden zu lassen, schließlich gibt es in Wiesdorf ja einen ansehnlichen Kinokomplex, nahm der Regisseur vorerst positiv auf: "Wir werden das auf jeden Fall prüfen."

(sg-)
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