Leverkusen Wiesdorf lockt junge, Opladen ältere Käufer

Leverkusen · Wiesdorf ist attraktiv für jüngere, Opladen und Schlebusch für ältere Leute. Alle Leverkusener fahren zum Shoppen nach Wiesdorf. Opladener und Schlebuscher erledigen die täglichen Geschäfte meist im eigenen Sprengel. Wiesdorf hat im Waren- und Dienstleistungsangebot die Nase vorn, verliert aber bei Optik. Opladener sind unzufrieden mit dem Warenangebot ihres Ortes. Schlebuscher loben die Atmosphäre ihres Stadtteils.

 WFL-Geschäftsführer Frank Obermaier ließ sich jetzt von Prof. Boris Braun, Sebastian Fastenrath, Katharina Molitor und Dr. Amelie Bernzen (v.l.) die Stadtteil-Einkaufszonen-Studie für Leverkusen vorstellen.

WFL-Geschäftsführer Frank Obermaier ließ sich jetzt von Prof. Boris Braun, Sebastian Fastenrath, Katharina Molitor und Dr. Amelie Bernzen (v.l.) die Stadtteil-Einkaufszonen-Studie für Leverkusen vorstellen.

Foto: uwe Miserius

Zu diesen Erkenntnissen kommt eine Studie, die Studenten des Geografischen Instituts der Universität Köln erstellten. Dazu wurden 830 Besucher in allen drei Stadtteilen befragt. Das Ergebnis stellte Professor Boris Braun jetzt der Wirtschaftsförderung Leverkusen (WFL) vor. Nach Einschätzung von Regine Hall-Papachristopoulos, Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft Opladen (AGO), kommt die Befragung zum richtigen Zeitpunkt, um sie mit den Resultaten des Stadtteilentwicklungskonzeptes zu verknüpfen. Man werde eine Arbeitsgruppe bilden, um die "Probleme, die Opladen im Einzelhandel hat, zu lösen". Noch habe Opladen den "richtigen Zeitpunkt nicht verpasst".

WFL-Geschäftsführer Frank Obermaier bestätigte, Opladen könne zwar "nie wieder an alte Zeiten anknüpfen". Nicht zuletzt wegen der Neuen Bahnstadt ständen aber "alle Ampeln auf Grün". Opladen und Schlebusch rate er, nicht nach Wiesdorf zu schielen, das in einer "anderen Liga unterwegs" sei, sondern sich mit der "Stellung als Nebenzentrum abzufinden". Und zu überlegen, wie man Einheimische stärker an die eigenen Stadtbezirke binden könne. Hans-Peter Teitscheid von der Werbe- und Fördergemeinschaft Schlebusch sagte, er sei "sehr zufrieden" mit der Untersuchung. Frank Schönberger, Vorsitzender der City-Werbegemeinschaft Wiesdorf, wertete das Ergebnis als "besser als erwartet."

Erschreckend für alle Beteiligten sei die Tatsache, dass Auswärtige den Leverkusener Einzelhandel deutlich positiver einschätzten als Einheimische. Schönberger denkt deshalb an eine Imagekampagne und will "in der Stadt stärker für die Vorteile der Stadt werben". Frei nach dem Kölner Motto "Liebe Deine Stadt". Marcus Otto, Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes, sagte, die Umfrage zeige, wie stark sich Handel in den letzten Jahren geändert habe und dass sich Kunden eine "attraktive Innenstadt und eine wunderbare Atmosphäre" wünschten. An diese Vorteile des stationären Handels gegenüber dem Internet gelte es anzuknüpfen.

(gkf)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort