Leverkusen Grillen am Rhein - Anwohner sind sauer

Leverkusen · An schönen Sommertagen bevölkern jede Menge Menschen die Hitdorfer Laach und lassen später ihren Müll zurück.

 Bei Sonnenschein zieht es die Leverkusener nach draußen. Besonders beliebt: die Hitdorfer Laach.

Bei Sonnenschein zieht es die Leverkusener nach draußen. Besonders beliebt: die Hitdorfer Laach.

Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Zwar weilt RP-Leser Dustin Flock derzeit auf Mallorca, seinem Ärger über die Grillsituation in der Hitdorfer Laach tut das aber keinen Abbruch. In einem ausführlichen Leserbrief hatte sich der Anwohner an unsere Redaktion gewandt und die schlimmen Zustände auf den Rheinwiesen an schönen Tagen akribisch geschildert.

Zur Erinnerung: Im Frühjahr vergangenen Jahres wurde von der Bezirksvertretung 1, zuständig unter anderem für Hitdorf, eine ausgewiesene Fläche für das öffentliche Grillen wieder freigegeben, zehn Jahre nachdem - aufgrund massiven Anwohnerprotestes - ein Grillverbot verhängt worden war. In einer Testphase von sechs Monaten wolle man nun schauen, wie sich die Situation vor Ort gestalte, hieß es in der Begründung des Beschlusses. Dass diese Testphase um ein weiteres Jahr verlängert wurde, obwohl die Anwohner bereits nach wenigen Tagen die Stadt auf massive negative Erfahrungen mit den Grillbesuchern hingewiesen hatten, das ist aus Sicht der Anwohner an Absurdität kaum zu überbieten.

"So geht das Leid nun in einer verlängerten Testphase weiter", heißt es in Dustin Flocks Schreiben, am Telefon geht er ins Detail. "Es wird überall gegrillt, nicht nur auf den ausgewiesenen Flächen. Da werden schwere Begrenzungssteine weggeschoben, damit man mit den Autos direkt zur Grillstelle vorfahren kann. Oder Autos werden auf unseren Grundstücken geparkt, in unseren Einfahrten. Feinstaubmessungen ergeben regelmäßig, dass der maximale Grenzwert nahezu um das Dreifache überschritten wird. Bei diesen Werten sind wir unbedingt angehalten, unsere Fenster und Türen verschlossen zu halten", beschreibt der Ingenieur die Situation.

"Hinzu kommt, dass der Müll nicht regelmäßig beseitigt wird. Regelmäßige Ordnungskontrollen gibt es nicht, und wenn wir am Wochenende Widrigkeiten melden wollen, gibt es niemanden, an den wir uns wenden können. Sprechen wir die Leute selbst an, reagieren sie, wenn wir Glück haben, nur mit Unverständnis und Gleichgültigkeit."

Das Thema Müll sei ein Zweischneidiges, sagt Claus-Dieter Steinmetz vom kommunalen Abfallentsorger Avea. "Wir sind nur für die Müllentsorgung auf den freigegebenen Grillflächen zuständig", erläutert der Sprecher. "Wir haben dort spezielle 1100-Liter feuerverzinkte Behälter mit Abdeckung aufgestellt, einmal für Grillabfälle, einmal für Asche. Wir leeren die Behälter regelmäßig und reinigen die Grünflächen in Absprache mit dem Auftraggeber, der Stadt." Was darüber hinaus an Müll auf den umliegenden Flächen anfalle, dafür sei die Verwaltung zuständig. Die aber komme ihren Pflichten nicht nach, beschwert sich Flock. Ein Brief, in dem er das Ordnungsamt mit den gesammelten Fakten konfrontiert hat, blieb bislang unbeantwortet.

Auf Nachfrage unserer Redaktion teilte die Pressestelle der Stadt mit, dass ein privater Ordnungsdienst beauftragt sei, die Flächen an schönen Tagen freitags und an den Wochenenden zu kontrollieren. Zusätzlich wolle man in Zukunft auch eigenes Personal sporadisch einsetzen, um die bekannten Probleme einzudämmen.

(RP)
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